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Schwarzbuch 2012: Steuerzahlerbund: Kritik am fleckigen Augsburger Pflaster

Schwarzbuch 2012

Steuerzahlerbund: Kritik am fleckigen Augsburger Pflaster

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    Ärger bei der Erneuerung der Maximilianstraße: Das neue Pflaster ist fleckig.
    Ärger bei der Erneuerung der Maximilianstraße: Das neue Pflaster ist fleckig. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die dunklen Flecken des neuen Pflasters in der Maximilianstraße haben Augsburg zu einem Eintrag im "Schwarzbuch 2012" verholfen. Darin prangert der Bund der Steuerzahler jährlich die öffentliche Verschwendung von Steuergeldern an.

    Augsburg: Pflaster hält nicht, was es verspricht

    Man frage sich, ob die Sanierung der Gehwege im Zuge der rund 19,5 Millionen teuren Erneuerung der Maximilianstraße für die Bürger tatsächlich „ein Stück mehr an Lebensqualität“ bringt. Zunächst kritisiert der Bund der Steuerzahler die "freihändige Vergabe" bei der Entscheidung für die Granitplatten aus Portugal.

    Einige der Pflastersteine nehmen allerdings zu viel Wasser auf, was unschöne dunkle Flecken auf dem neuen Gehweg ergibt. Das sorgt für viel Ärger. Im Schwarzbuch steht: Dies zeigt "also zunächst keine Spur von einer dauerhaften städtebaulichen Verbesserung!"

    "Schildbürgerstreiche"

    Im Juli tauschte die Baufirma etwa 80 Steine aus, weil ein Teil der Steine mehr Wasser aufnimmt, als er eigentlich dürfte. Mittlerweile haben sich einige von ihnen schon wieder verfärbt und müssen nochmals ausgewechselt werden.

    Schwarzbuch: So verschwendet Augsburg Steuergelder

    Schon mehrmals wurde Augsburg im "Schwarzbuch" vom Bund der Steuerzahler für die Verschwendung von Geldern kritisiert. Ein Überblick:

    2003 fragte sich der Bund der Steuerzahler, ob im Augsburger Zoo die Kontrollgremien versagt haben. Die ehemalige Vizedirektorin des Zoos wird vom Landgericht Augsburg wegen Untreue in acht Fällen verurteilt.

    Weiter hinterfragte man 2003 die Anschaffung zweier ca. 4 Meter hohen Lorbeerbäume zur Verschönerung des Hauptportals des historischen Rathauses. Die Kosten betrugen rund 13.000 Euro. Zum Glück gab es nachträglich eine Spende für die teuren Grünpflanzen.

    2004: Kritik an der neu gebauten Luitpoldbrücke. Die veranschlagten Gesamtkosten von 8,9 Mio. Euro wurden um eine Million Euro gesprengt.

    2004 II: Haushaltssanierung durch „Blitzen“. Die Stadt will durch Tempoüberwachung Einnahmen in Höhe von rund 614.000 Euro jährlich erwirtschaften. Der Bund der Steuerzahler kritisiert: Dafür sind Betriebskosten in Hohe von 483.000 Euro nötig.

    Daraufhin hatte der Bund der Steuerzahler drei Jahre lang nichts in Augsburg auszusetzten. Aber 2008 wieder:

    Zum Kö-Umbau gab es 2008 die erste Kritik: Damals waren die Pläne noch nicht umgesetzt, aber der Bund der Steuerzahler rügte trotzdem schon einmal das 210 Millionen teure Projekt. Man warnte vor dem finanziellen Abenteuer für die Stadt.

    2009: Der Bund der Steuerzahler kritisierte erneut das Projekt „zweistöckige Straßenbahnunterführung am Augsburger Hauptbahnhof“.

    2011: Der Umbau des Curt-Frenzel-Stadions für 16 Millionen Euro hat es ins Schwarzbuch geschafft. Weil die neuen Tribünen eine Fehlkonstruktion waren- "die Sicht auf das Spielfeld war nicht möglich"- musste nochmals gebaut werden. Die Fehlerbehebung des "Treppenwitz" kostete fast drei Millionen Euro.

    2011 II: Und wieder die geplante zweistöckige Straßenbahnunterführung am Augsburger Hauptbahnhof: "Die Wendeschleife ist offenbar nur deshalb erforderlich, weil es die Stadt Augsburg bisher verschlafen hat, eine endgültige weitere Linienführung der Straßenbahn festzulegen."

    2012: Das fleckige, neue Pflaster der Augsburger Maximilianstraße ist dem Bund der Steuerzahler einen Eintrag im Schwarzbuch 2012 wert.

    Der Bund der Steuerzahler hofft, "dass die Stadt Augsburg in Zukunft von derartigen Schildbürgerstreichen verschont und nicht auch noch auf zusätzlichen Kosten sitzen bleibt!"

    Zwei Einträge im Schwarzbuch 2011

    Im vergangenen Jahr schaffte es Augsburg gleich zwei Mal in das "Schwarzbuch". Damals kritisierte man den "Treppenwitz" beim  Umbau des Curt-Frenzel-Stadions und die geplante zweistöckige Straßenbahnunterführung am Augsburger Hauptbahnhof. AZ

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