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Schuluniformen und Geldstrafen: Thilo Sarrazin: Jetzt nimmt er Hartz IV-Empfänger ins Visier

Schuluniformen und Geldstrafen

Thilo Sarrazin: Jetzt nimmt er Hartz IV-Empfänger ins Visier

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    Thilo Sarrazin polarisiert. Bild: dpa
    Thilo Sarrazin polarisiert. Bild: dpa Foto: DPA

    Thilo Sarrazin wettert weiter. Nach Muslimen und Einwanderern nimmt sich der umstrittene Bundesbank-Vorstand jetzt Hartz IV-Empfänger vor - und fordert für sie und ihre Kinder strengere Regeln.

    Sarrazin sorgt seit Tagen für Schlagzeilen. Der frühere Berliner Finanzsenator und heutige Bundesvorstand wird Ende August sein neues Buch "Deutschland schafft sich ab - Wie wir unser Land aufs Spiel setzen" veröffentlichen. Die "Bild"-Zeitung veröffentlicht daraus Auszüge - die in Politik und Öffentlichkeit bereits heftige Reaktionen auslösen. Thilo Sarrazins Äußerungen zu Einwanderern ("Keine Sozialhilfe für Importbräute") etwa riefen sogar SPD-Chef Sigmar Gabriel auf den Plan. Er legte Sarrazin nahe, die Partei zu verlassen.

    Im dritten Artikel der "Bild"-Serie beschäftigt sich Sarrazin nun mit dem deutschen Bildungssystem - und schießt sich dabei auf Empfänger von Transferleistungen - etwa Hartz IV oder Kindergeld - ein.

    "Der Bezug von Transferleistungen für den Lebensunterhalt ist keineswegs mit Bildungsferne und Zugehörigkeit zur Unterschicht gleichzusetzen. Doch diese drei Größen haben erhebliche Schnittmengen", schreibt Sarrazin.

    Transfergeld-Empfänger bekämen deshalb überdurchschnittlich viele Kinder, weil sie damit ihr frei verfügbares Budget erhöhen, vermutet der Bundesbankvorstand etwa. "Mit Blick auf die Zukunft gilt es, das Transfersystem umzustellen: mehr Sachleistungen für die Kinder, weniger Geldleistungen für die Eltern", so der Bundesbank-Vorstand.

    Gleichzeitig fordert Sarrazin Reformen des Bildungs- und Schulsystems. So sollten Schuluniformen in Deutschland verpflichtend sein. Schulen müssten vom ersten Jahr an Ganztagsschulen sein. Größere Kinder sollten nur noch den Feierabend und das Wochenende zu Hause verbringen können. "Das ist die beste Methode, jenes Übermaß an Medienkonsum zu begrenzen, das für zusätzliche Benachteiligungen der Kinder aus bildungsfernen Schichten sorgt", so Sarrazin.

    Eltern von Schulschwänzern will Sarrazin "für jede unentschuldigte Fehlzeit mit empfindlichen Geldbußen" belegen. "Diese werden mit den Transferzahlungen auch dann verrechnet, wenn dadurch das sozioökonomische Existenzminimum unterschritten wird." (AZ)

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