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Schulbeginn 2016 in Bayern: Islamunterricht und Mittelstufe Plus: Das ändert sich zum neuen Schuljahr

Schulbeginn 2016 in Bayern

Islamunterricht und Mittelstufe Plus: Das ändert sich zum neuen Schuljahr

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    Islam in der Schule und Mittelstufe Plus: Zum Schulbeginn 2016 ändert sich einiges an den Schulen in Bayern.
    Islam in der Schule und Mittelstufe Plus: Zum Schulbeginn 2016 ändert sich einiges an den Schulen in Bayern. Foto: Ralf Hirschberger, dpa

    Viele von uns erinnern sich noch an den Tag, an dem sie eingeschult wurden – oder zumindest an die Fotos, die davon existieren. Egal, wie lange das her ist, die Schule hat sich seitdem verändert. Das tut sie ständig – doch diesmal ist es ein besonders turbulentes Schuljahr. Man stelle „entscheidende Weichen für die Zukunft“, sagte Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) gestern in München.

    Bei der Pressekonferenz zum neuen Schuljahr umriss der Minister das Fundament dafür: Der Bildungshaushalt sei seit 2005 auf 11,7 Milliarden Euro angewachsen – ein Mehr von 45 Prozent. Knapp 1,7 Millionen Schüler besuchen die Schulen im Freistaat. 111.600 von ihnen sind Erstklässler, die am kommenden Dienstag eingeschult werden. Sie betrifft eine der zentralen Neuerungen im kommenden Schuljahr.

    Änderungen zum Schulbeginn 2016

    Der offene Ganztag wird erstmals regulär angeboten. Die Schüler haben vormittags Unterricht, nachmittags werden sie an der Schule weiter betreut. In Schwaben war das Interesse bei der Bedarfsprognose besonders hoch. Der Freistaat will Spaenle zufolge Grundschulen auch da erhalten, wo die Zahl der Schüler schwindet. Sie können künftig wie Mittelschulen Verbünde bilden, in denen sie den Unterricht gemeinsam organisieren.

    Seit fünf Jahren liegt die Übertrittsquote zum Gymnasium konstant um 40 Prozent. „So viele Schüler wie noch nie genießen in Bayern eine gymnasiale Bildung“, betonte Spaenle. Doch das Gymnasium ist nicht nur die am häufigsten gewählte weiterführende Schule, sondern auch die, die der Politik am meisten Kopfzerbrechen beschert. Acht Jahre Gymnasium? Neun Jahre? Oder gar beides?

    Das ändert sich laut Minister Ludwig Spaenle zum Schulbeginn 2016. (Archivfoto)
    Das ändert sich laut Minister Ludwig Spaenle zum Schulbeginn 2016. (Archivfoto) Foto: Markus Merk

    Nach dem Ansturm auf ein zusätzliches Lernjahr im Pilotprojekt Mittelstufe Plus hatte Spaenle angekündigt, dass künftig alle Gymnasien selbst über den für sie passenden Weg entscheiden können. „Unser Ziel ist es, bis Ende Juli 2017 alle notwendigen Beschlüsse zu fassen.“ Auch der Lehrplan soll bis dahin den zwei Geschwindigkeiten angepasst sein – wie, das wird in den Fächern einzeln geprüft.

    Islamunterricht, Talent-Förderung, Flüchtlinge

    Besonders talentierte Schüler sollen an allen Schularten Unterstützung erhalten. Bayern ist Spaenle zufolge das einzige Bundesland, das an Mittelschulen gezielt nach begabten Schülern sucht und sie betreut. Noch mehr Lehrer sollen dafür qualifiziert werden. So will der Freistaat Talente aus Familien mit niedrigem Bildungshintergrund fördern. Für Hochbegabte werden Elite-Treffen eingeführt.

    Im Juli lebten 58.500 Flüchtlingskinder im schul- und berufsschulpflichtigen Alter in Bayern. Viele der Jüngeren lernen im neuen Schuljahr in 715 eigenen Klassen an Grund- und Mittelschulen. Die Mittel, sagte Spaenle, würden für 1200 Übergangs- und Deutschförderklassen reichen. Für Berufsschulen sind 1100 Integrations- und Sprachintensivklassen bewilligt. Wegen des Flüchtlingszustroms hatte Bayern im Nachtragshaushalt 1079 neue Planstellen für Lehrer geschaffen. Spaenle zufolge sind sie inzwischen alle besetzt.

    12000 muslimische Kinder besuchten zuletzt an bayerischen Schulen einen eigenen Islamunterricht. Das Angebot – bisher an 261 Schulen etabliert – wird im kommenden Schuljahr auf 400 Schulen ausgeweitet. sari

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