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Schnee-Chaos: Frau bei Günzburg schwer verletzt

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Schnee-Chaos: Frau bei Günzburg schwer verletzt

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    Verkehrsunfall BAB 8 Richtung Stuttgart, Nähe Raststätte Burgauer See, italienischer Wein-LKW kommt von der Fahrbahn ab und kippt um.
    Verkehrsunfall BAB 8 Richtung Stuttgart, Nähe Raststätte Burgauer See, italienischer Wein-LKW kommt von der Fahrbahn ab und kippt um. Foto: Dieter März

    Augsburg (AZ/dpa). Starke Schneefälle haben in der Nacht zu Freitag in Teilen Deutschlands zu einem Verkehrschaos geführt. Es kam zu zahlreichen Unfällen und langen Staus. Bei Günzburg wurde eine Frau bei einem Zusammenprall schwer verletzt.

    Die 39-Jährige war nach Polizeiangaben gegen 05.50 Uhr auf der Staatsstraße zwischen und Offingen in Richtung Rettenbach unterwegs. Sie geriet auf dem Schneematsch ins Schleudern, kam auf die Gegenfahrbahn und prallte mit einem entgegenkommenden Pkw zusammen.  Die Unfallverursacherin wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Günzburg mit Hilfe der Rettungsschere aus ihrem Fahrzeug befreit. Sie erlitt schwere Verletzungen und kam ins Krankenhaus Günzburg. Die 25-jährige Fahrerin des entgegenkommenden Autos wurde leicht verletzt. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 15.000 Euro. Die Straße war eine Stunde gesperrt.

    Auch auf der  ging in der Nacht zu Freitag nach einem Unfall für kurze Zeit nichts mehr. Ein 26-jähriger Lkw-Fahrer kam gegen 01.50 Uhr in Höhe Burgau (Fahrtrichtung Stuttgart) ins Schlingern, geriet nach rechts aufs Bankett und kippte mit seiner Sattelzugmaschine die Böschung hinab. Der Fahrer blieb unverletzt - seine Ladung, 25.000 Liter Weißwein, liefen aus - ein Unfall also, bei dem jede Menge Alkohol im Spiel war. Zur Bergung des Lkws musste die A 8 kurzfristig voll gesperrt werden. Der Sachschaden wird auf etwa 100.000 Euro geschätzt.

    Glück im Unglück hatte ein 18-Jähriger bei einem Unfall in der Nähe von . Weil er auf der schneebedeckten Fahrbahn zwischen Apfeldorf und Rott zu schnell unterwegs war, kam er von der fahrbahn ab und rutschte gegen einen Baum. Der Pkw fing durch den Aufprall Feuer und brannte völlig aus. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Er konnte sich selbst aus dem Fahrzeugwrack befreien.

    Aus hingegen wurden keine schweren Unfälle gemeldet. "Bei diesem Wetter merkt auch der Letzte, dass man etwas langsamer fahren muss", vermutet Manfred Gottschalk, Pressesprecher der Augsburger Polizei. Die Menschen stellten sich schnell auf die Witterungslage ein. Gerade mal vier Kleinunfälle mit Blechschäden meldete die Einsatzzentrale am Freitagmorgen.

    In war vor allem der Norden betroffen. Insbesobnderes in Rhön und Spessart sorgte eine aus Hessen heranziehende Schneefront für ergiebige Schneefälle, wie der Wetterdienst Meteomedia berichtete. In höheren Lagen fielen nach Messungen der Meteorologen zwischen 15 und 25 Zentimeter Schnee. Dagegen waren es in München lediglich zwei Zentimeter.

    Die Polizei verzeichnete besonders in Hochlagen von Rhön und Spessart sowie in den Landkreisen Miltenberg und Haßberge massive Verkehrsbehinderungen. Etliche Straßen waren wegen umgestürzter Bäume und quer stehender Lastwagen zeitweise gesperrt. "Aber auch in den übrigen Regionen kam es zu Verkehrsbehinderungen durch Straßenglätte. Trotz der widrigen Witterungsverhältnisse haben sich aber keine schwerwiegenden Unfälle ereignet", berichtete Polizeisprecherin Kathrin Iwanowitsch.

    Wegen Schneebruchs oder quer stehender Lastwagen musste die Feuerwehr in Unterfranken nach Angaben der Polizei rund 30 Mal ausrücken. Glück im Unglück hatte ein Autofahrer, der am Morgen kurz vor Ebenhausen (Landkreis Bad Kissingen) auf einen umgestürzten Baum krachte. Der 20-Jährige blieb unverletzt. Auf einer Bundesstraße bei Riedbach (Landkreis Hassberge) kam in der Frühe ein mit Leergut beladener 40-Tonner-Lkw von der Fahrbahn ab und stürzte um.

    Bei Stockheim in der Rhön blockierte ein umgestürzter Baum die Fahrbahn, so dass ein Schulbus, der zahlreiche Kinder abholen wollte, zunächst nicht weiterfahren konnte. In der Rhön waren neben der Hochrhönstraße auch andere Bundesstraßen wegen querliegender Baumstämme zeitweise unpassierbar. Die Bäume waren unter der Last des nassen Schnees umgeknickt. Auch in den Regionen Schweinfurt und Miltenberg kamen die Autofahrer nur langsam voran.

    Die schneeglatte Fahrbahn wurde auch einem Kleinlaster zum Verhängnis, der am Donnerstagabend auf der Autobahn Ulm-Würzburg in der Nähe von Ohrenbach (Landkreis Ansbach) beim Überholen eines Lastwagens ins Schleudern geraten war. Dabei prallte er gegen den Transporter. Beide Fahrzeuge durchbrachen die rechte Leitplanke und stürzten in einen Graben. Die Fahrer blieben unverletzt.

    In weiten Teilen fiel am Donnerstagabend der Strom aus. Umgestürzte Bäume hatten Stromleitungen abgerissen. Die Techniker waren die ganze Nacht unterwegs. Dennoch waren am Morgen laut Polizei noch zahlreiche Haushalte ohne Strom.

    Ein tragischer Unfall ereignete sich im hessischen Hünfelden bei Limburg: Dort wurde am frühen Morgen ein 17 Jahre alter Mopedfahrer von einem Schneeräumfahrzeug erfasst und getötet. Wie die Polizei mitteilte, hat der 38 Jahre alte Fahrer des Räumfahrzeugs den Jugendlichen beim Abbiegen an einer Straße übersehen. Bei einem Verkehrsunfall in der Nähe von Keltern-Weiler in Baden-Württemberg kam ebenfalls ein Mensch ums Leben. Der Autofahrer war auf kurviger und schneeglatter Straße ins Schleudern gekommen und dabei auf einen entgegenkommenden Kleinbus geprallt.

    Bei mehr als 160 Unfällen auf schneeglatten Straßen sind in der Nacht und am Morgen in mehrere Menschen schwer verletzt worden. Die Schäden beliefen sich nach Polizeiangaben auf knapp eine Million Euro. Mehrere quer stehende Lastwagen blockierten die Fahrbahnen, Straßen mussten wegen Glätte und umgefallener Bäume gesperrt werden. Bei den Stuttgarter Straßenbahnen kam es zu Verspätungen. Besonders die S-Bahnen hatten nach Angaben einer Sprecherin größere Probleme. Auf dem Flughafen

    In wo es auch zahlreiche Unfälle gab, sagte ein Polizeibeamter: "Am Nachmittag ging der Schneefall los und hörte nicht mehr auf, die Streudienste kommen nicht mehr nach. Hier ist es wie im tiefsten Winter."

    Wegen drohender Einsturzgefahren ist in Winterberg in das Flachdach einer Grundschule von der Schneelast befreit worden. Auf dem Dach des Schulanbaus hatte sich in den vergangenen Tagen eine etwa 40 Zentimeter dicke Decke aus nassem, schwerem Schnee angesammelt. Die Schule wurde evakuiert.

    Straßenglätte und Schneefall haben auch in hunderte Unfälle verursacht. Allein rund um Leipzig zählte die Polizei mehr als 100 Verkehrsunfälle bis zum Morgen. Im Chemnitzer Land kam es auf schneeglatten Straßen zu Behinderungen, weil immer wieder Autos und Lastwagen an Steigungen liegen blieben. Auf der Autobahn 4 verlor ein verunglückter Sattelzug am späten Donnerstagabend bei Glauchau 26 Tonnen Milch. Die Autobahn war bis zum frühen Morgen gesperrt. Es entstand ein Sachschaden von rund 120.000 Euro.

    In ist am frühen Morgen ein voll besetzter Schulbus nahe Niemberg auf glatter Fahrbahn in den Straßengraben gerutscht. Nach Angaben der Polizei wurde aber niemand verletzt. Der Bus war mit dem Heck ausgebrochen und langsam in den Graben gerutscht, aber nicht umgekippt. "Die Kinder kamen alle mit dem Schrecken davon", sagte ein Polizeisprecherin. Auch in Brandenburg gab es zahlreiche Unfälle.

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