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Vorschlag der Bundesbildungsministerin: Schavan will Top-Mitarbeiter als Lehrer

Vorschlag der Bundesbildungsministerin

Schavan will Top-Mitarbeiter als Lehrer

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    Bildungsministerin Anette Schavan
    Bildungsministerin Anette Schavan Foto: dpa

    Berlin (ddp) - Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) fordert von Betrieben und Unternehmen, die besten Mitarbeiter als Lehrer an Schulen zu schicken. "Ich fordere alle Unternehmen auf, ihre Top-Mitarbeiter für den Schulunterricht freizustellen", sagte Schavan der "Bild"-Zeitung (Montagausgabe).

    Ein Austausch würde "sinnvolle Impulse für die Schüler bringen". Als Beispiel nannte Schavan einen Ingenieur, der zwei Stunden wöchentlich Physik- oder Mathematikunterricht geben könnte.

    Linke-Vorstandsmitglied Rosemarie Hein kritisierte Schavans Vorschlag als "Ausdruck von Hilfslosigkeit". Hein forderte: "Angesichts des bundesweit drohenden extremen Lehrermangels wäre die einzig richtige Schlussfolgerung ein Sofortprogramm zur Aufwertung des Lehrerberufes und zur verstärkten Ausbildung." Schavan aber kultiviere den Mangel mit der Forderung nach mehr Seiteneinsteigern.

    "Kein Autobauer in Deutschland würde auf die Idee kommen, angesichts des Fachkräftemangels an Ingenieuren Physiklehrer in den Entwicklungsabteilungen seines Unternehmens einzusetzen. Aber an den Schulen soll das der Ausweg aus der Krise sein", kritisierte Hein. Sie warnte, wenn in Deutschland die Professionalität des Lehrerberufes nicht endlich höher geschätzt und gesellschaftlich stärker anerkannt werde, dann bleibe der pädagogische Beruf weiter unattraktiv.

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