Die schiitischen Kämpfer um den jemenitischen Rebellenführer Abdulmalik al-Houthi erklärten, die Luftwaffe des von der sunnitischen Herrscherfamilie Ibn Saud regierten Nachbarlandes Saudi-Arabien habe am Freitag den dritten Tag in Folge Stellungen der Rebellen und Dörfer auf der jemenitischen Seite der Grenze bombardiert. Die Regierung in Riad hatte die Angriffe am Donnerstag als Kampf gegen "Eindringlinge" auf saudischem Territorium dargestellt. Zur Zahl der Opfer machten beide Seiten keine Angaben.
In dem Grenzgebiet im Nordwesten des Jemen halten sich Zehntausende Vertriebene auf, die nach Beginn der Offensive der Regierungstruppen gegen die Rebellen im vergangenen August ihre Häuser in der Provinz Saada verlassen hatten. Internationale Helfer haben wegen der andauernden Kämpfe nur eingeschränkten Zugang zu den notleidenden Vertriebenen.
Die jemenitische Führung unter Präsident Ali Abdullah Salih kämpft derzeit an verschiedenen Fronten. Am vergangenen Dienstag hatten El-Kaida-Terroristen in der Provinz Hadramaut unweit der Grenze zu Saudi-Arabien einen Polizei-Konvoi überfallen. Sie töteten drei hochrangige Polizeioffiziere und fünf Leibwächter. Weitgehend friedlich blieben dagegen bisher die Aktivitäten der Separatisten im Süden des Jemen. Sie wollen, dass die beiden 1990 wiedervereinigten Landesteile (Nord- und Südjemen) wieder zwei eigenständige Staaten werden.