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Satire: Der/die/das deutsche Nationalhymne

Satire

Der/die/das deutsche Nationalhymne

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    "Vaterland"? Die Gleichstellungsbeauftragte Rose-Möhring hatte angeregt, im Text der Nationalhymne "Vaterland" durch "Heimatland" zu ersetzen und "brüderlich" durch "couragiert".
    "Vaterland"? Die Gleichstellungsbeauftragte Rose-Möhring hatte angeregt, im Text der Nationalhymne "Vaterland" durch "Heimatland" zu ersetzen und "brüderlich" durch "couragiert". Foto: dpa

    Kennen Sie noch Sarah Connor? Die Sängerin war mal eine große Nummer in den Charts. Den meisten dürfte sie aber eher wegen ihrer, nennen wir es mal eigenwilligen, Interpretation der Nationalhymne in Erinnerung geblieben sein. „Brüh im Lichte dieses Glückes“, intonierte Connor einst vor einem Millionenpublikum, und die Zuhörer trauten ihren Ohren nicht. Nach dieser unfreiwilligen Spontanumtextung wurde es dann aber schnell wieder ruhig um das Lied der Deutschen. Bis jetzt.

    Die Regierung darf das nicht länger aussitzen

    Niemand hatte mit der Gleichstellungsbeauftragten des Familienministeriums gerechnet. Über deren Idee, die Worte „Vaterland“ und „brüderlich“ durch „Heimatland“ und „couragiert“ zu ersetzen, empört sich seit dem Wochenende ein vielstimmiger Chor. Gender-Wahnsinn, politische Korrektheit und so.

    Dabei geht der Vorschlag aus dem Ministerium in Wahrheit noch gar nicht weit genug. Es gibt schließlich viel mehr umzuschreiben. Da mag die Kanzlerin noch so sehr betonen, sie sei mit dem bisherigen Text unserer Hymne eigentlich „sehr zufrieden“. Mit dieser Taktik des Aussitzens dürfen wir die Regierung nicht mehr länger durchkommen lassen! Fangen wir gleich mal vor der eigenen Haustüre an. Muss es konsequenterweise in der/die/das Bayernhymne nicht heißen: Gott mit dir, du Land der Bayerinnen und Bayern, deutsche Erde, Mutter- und Vaterland? Gut, mit dem Versmaß haut das dann nicht mehr ganz so gut hin. Aber mal ehrlich: Mann/Frau muss auch mal Kompromisse machen.

    Passieren wird: nichts

    Äußerst fragwürdig finden wir auch die Sache mit dem Vaterunser. Wo bleibt da der Aufschrei der Väterinnen? Und umgekehrt: Ist es wirklich in Ordnung, von Mutter Natur zu sprechen, aber von Vater Staat? Von Mutter Erde, aber Väterchen Frost? Da fühlen wir uns als Bürger doch schon wieder total ungleichberechtigt. Und als Bürgerinnen selbstverständlich auch.

    Nun könnte man natürlich einwenden, dass die selbst ernannten Retter des Deutschlandliedes mal eine Oktave runterschalten sollten. Weil: Ist ja nichts passiert. Und: Wird auch nichts passieren. Aber das wäre ja fast schade, wo wir uns doch alle grad so schön zusammen empören.

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