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Samaras-Besuch: Rösler: Griechenland muss Reformzusagen einhalten

Samaras-Besuch

Rösler: Griechenland muss Reformzusagen einhalten

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    Der FDP-Bundesvorsitzende Philipp Rösler lehnt eine zeitliche Streckung bei Griechenlands Reformen ab.
    Der FDP-Bundesvorsitzende Philipp Rösler lehnt eine zeitliche Streckung bei Griechenlands Reformen ab. Foto: Carsten Rehder dpa

    Bundeswirtschaftsminister Rösler lehnt (FDP) will Griechenland nicht mehr Zeit für Reformen geben. Kurz vor den Besuchen von Griechenlands Regierungschef Antonis Samaras in Berlin und Paris sagte er, ein solches Vorgehen helfe "nicht weiter" und "würde die Glaubwürdigkeit des Regelwerks schwächen". So zitierte ihn die Onlineausgabe der Bild am Donnerstag. Neues Vertrauen in den Euro werde nur geschaffen, wenn  sich alle an die Regeln hielten. "Das bedeutet auch: Wer fest vereinbarte Reformzusagen nicht einhält, kann keine weitere finanzielle Hilfe erwarten", mahnte Rösler.

    Kipping: Keine neuen Geldspritzen

    Auch die Chefin der Linkspartei, Katja Kipping, warnte vor  Zugeständnissen an Athen. "Wir sagen nein zu allem, was auf neue  Geldspritzen hinausläuft", sagte sie dem Hamburger Abendblatt. Auch kritisierte sie, dass Griechenland bis heute nicht konsequent  gegen Kapitalflucht und Steuerhinterziehung vorgehe. "Reiche  Griechen verschieben ihr Geld in die Schweiz, die Beschäftigten und  Erwerbslosen in Griechenland und im Rest Europas haften dafür",  sagte sie und forderte einen Sonderbeitrag von reichen Griechen.

    Samaras kommt nach Berlin und Paris

    Am Mittwoch hatte Griechenlands Regierungschef Samaras mehr Zeit für die  von Griechenlands  internationalen Geldgebern verlangten Reformen gefordert. Zugleich betonte er, dass Griechenland "kein zusätzliches Geld" fordere,  und kündigte an, durch Privatisierungen 30 Milliarden Euro  einnehmen zu wollen. Samaras wird am Freitag zu einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin erwartet. Anschließend will er nach Paris weiterreisen, um dort am Samstag  mit Frankreichs Präsident François Hollande zu sprechen.

    Roth: Mäßigung bei den Sparanforderungen

    Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz (SPD),  sprach sich im Bild-Onlineportal dafür aus, die Bitte Samaras' zu  prüfen. "Man kann über Zeiträume reden, aber nur dann, wenn  Griechenland nachweist, dass es die eingegangenen Verpflichtungen  engagiert umsetzt", sagte er. Zur Mäßigung bei den Sparanforderungen mahnte Claudia Roth. Die Erwartungen müssten "realistisch und  umsetzbar sein", sagte sie derRheinischen Post. Eine Strategie,  die auf Kaputtsparen und unzumutbare Belastungen für die Menschen  in Griechenland gerichtet ist, kann nicht funktionieren", ergänzte  sie.

    Troika-Bericht soll im September vorliegen

    Der europapolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Manuel Sarrazin, sagte imHamburger Abendblattvoraus, dass sich Athen  bis zum Jahr 2014 nicht wieder selbst finanzieren könne. "Wir  sollten Griechenland bis 2016 vom Markt nehmen und das Land damit  zwei Jahre länger als geplant finanzieren", forderte er. Vertreter der Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und  Internationalem Währungsfonds prüfen derzeit die griechischen  Sparanstrengungen. Im September soll ihr Bericht vorliegen. Davon dann hängt ab, ob das hochverschuldete Land weitere Finanzspritzen erhält, um einer Staatspleite zu entgehen.(AZ/AFP)

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