Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

SPD-Kanzlerkandidat: Steinmeier: Aus Liebe zu seiner Frau hatte er verzichtet

SPD-Kanzlerkandidat

Steinmeier: Aus Liebe zu seiner Frau hatte er verzichtet

    • |
    SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier hat seiner Frau Elke Büdenbender vor zwei Jahren eine Niere gespendet.
    SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier hat seiner Frau Elke Büdenbender vor zwei Jahren eine Niere gespendet. Foto: dpa

    Aus Liebe zu seiner Frau hat  SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier auf die  Kanzlerkandidatur verzichtet. Er nahm Rücksicht auf seine nierenkranke Frau. "Die letzten zwei Jahre seit der Transplantation haben gezeigt: Auch wenn es überwiegend gut geht -  es gibt ein paar Tage mehr im Jahr, an denen ich an der Familienfront gefordert bin", sagte Steinmeier, er Bild am Sonntag

    Steinmeier unterstützt Kanzlerkandidatur Steinbrücks

    Steinmeier hatte seiner Frau Elke Büdenbender vor zwei Jahren eine Niere gespendet. "Diese Freiheit wollte ich mir bewahren, deshalb war der Verzicht auf die Kandidatur die notwendige Konsequenz."

    "Mir war klar, was ein Jahr Wahlkampf für mich und meine Familie  bedeuten würde", sagte der SPD-Fraktionschef weiter. "hervorragender Kandidat  sein würde", sagte Steinmeier.

    SPD-Kanzlerkandidat  Steinmeier: Nierenspende für seine Frau

    Das ist Frank-Walter Steinmeier

    Frank-Walter Steinmeier wird neuer Bundespräsident. Stationen seines Lebens.

    Frank-Walter Steinmeier wurde am 5. Januar 1956 in Detmold-Brakelsiek bei Bielefeld geboren. Er stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Tischler, die Mutter Forstarbeiterin.

    Am neusprachlichen Gymnasiums in Blomberg hat Steinmeier 1974 sein Abitur gemacht. Ein Jahr später trat er der SPD bei. Er hat Rechts- und Politikwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität in Gießen studiert und 1982 das Erste Staatsexamen abgelegt. Vier Jahre später dann das Zweite.

    Anschließend arbeitete Frank-Walter Steinmeier als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Wissenschaft der Universität Gießen, wo er auch promovierte.

    Von 1991 bis 1993 war Frank-Walter Steinmeier Referent für Medienrecht und Medienpolitik in der Niedersächsischen Staatskanzlei in Hannover. Im Anschluss leitete er das Privatbüro von Gerhard Schröder, der zu dieser Zeit niedersächsischer Ministerpräsident war.

    1995 heiratete er die Verwaltungsrichterin Elke Büdenbender. Das Ehepaar hat eine Tochter namens Merit. Die Familie lebt in Berlin-Zehlendorf.

    Nachdem er einige Jahre in der Staatskanzlei des Landes Niedersachsen beschäftigt war, wurde er 1998 Staatssekretär im Bundeskanzleramt. Außerdem war er für die Bundesnachrichtendienste zuständig.

    Am 1. Juli 1999 übernahm er schließlich die Leitung des Bundeskanzleramtes. Für die nächsten sechs Jahre behielt er diese Position. Im November 2005 wurde Frank-Walter Steinmeyer dann zum Bundesaußenminister ernannt.

    Er war stellvertretender Parteivorsitzender und Vizekanzler. 2008 wurde er zum Kanzlerkandidaten der SPD gewählt. Bei der Bundestagswahl 2009 unterlag er jedoch der amtierenden Bundeskanzlerin Angela Merkel.

    Im September 2009 wurde Steinmeier mit deutlicher Mehrheit zum Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion gewählt. Im selben Jahr war sein Buch "Mein Deutschland. Wofür ich stehe" erschienen.

    2010 hat Frank-Walter Steinmeier seiner kranken Ehefrau eine Niere gespendet. Im Anschluss daran zog er sich für einige Zeit aus dem politischen Tagesgeschäft zurück.

    Ab 2013 war Steinmeier wieder Bundesaußenminister.

    Steinmeier ist ein leidenschaftlicher Fan des Fußballvereins FC Schalke 04. Er entspannt sich außerdem bei Jazzmusik und in den Bergen beim Wandern.

    Am 12. Februar 2017 wurde Frank-Walter Steinmeier zum Bundespräsidenten gewählt.

    Der SPD-Politiker zeigte sich dankbar dafür, dass seine Frau und  er nach der Transplantation zu einem glücklichen Zusammenleben  zurückgefunden haben: "Wir sind da gemeinsam durch einen langen  Tunnel gegangen. Ich bin unendlich dankbar, dass wir so viel  Stabilität in unserem Leben wieder hingekriegt und jetzt wieder  eine gemeinsame Perspektive für hoffentlich viele Jahre haben. Das  ist ein großes Geschenk, das ich auch so empfinde; deshalb habe ich  beschlossen, jetzt nicht gleichzeitig politisch alles auszureizen."

    Er selbst  werde sich jetzt nicht aus der Politik zurückziehen, sondern "voll  für die SPD reinhängen". afp

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden