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SPD-Kandidat: Peer Steinbrück - ein Mann der klaren Worte

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Peer Steinbrück - ein Mann der klaren Worte

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    Peer Steinbrück soll als SPD-Kanzlerkandidat die Sozialdemokraten zurück an die Macht führen.
    Peer Steinbrück soll als SPD-Kanzlerkandidat die Sozialdemokraten zurück an die Macht führen. Foto: dpa

    Die Eigenschaften, die Peer Steinbrück zugeschrieben werden, könnten manchen Gegner schrecken:  Der 65 Jahre alte

    Peer Steinbrück über die Gefahr einer frühen Kandidatenkür

    Die Gefahr einer frühen Kandidatenkür beschrieb Peer Steinbrück selbst erst diese Woche so: "Der wird an der Wand entlanggezogen, der wird zersägt, wieder zusammengeklebt, wieder  auseinandergenommen." Einen Vorgeschmack darauf gab es gerade erst:  Just als sich die Spekulationen über eine Kandidatur Steinbrücks  verdichteten, tauchten Berichte über eine "Sponsoring-Affäre" aus  seiner Zeit als Bundesfinanzminister auf. Der Angegriffene wies die  Vorwürfe scheinbar unbeeindruckt zurück.

    Das ist Peer Steinbrück

    Mit Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat zieht die SPD in den Wahlkampf.

    Lange Zeit war unklar, ob Steinbrück, Steinmeier oder Gabriel SPD-Kanzlerkandidat wird.

    Peer Steinbrück ist 1947 in Hamburg geboren.

    Steinbrück war von 2002 bis 2005 Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen.

    Von 2005 bis 2009 war Peer Steinbrück Bundesminister der Finanzen und stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender.

    Peer Steinbrück ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages

    Steinbrück hatte Volkswirtschaft und Soziologie in Kiel studiert.

    Gleich nach seinem Studium arbeitete Steinbrück in mehreren Bundesministerien.

    Er war als Hilfsreferent im Kanzleramt von Helmut Schmidt tätig.

    Später wurde er Büroleiter des Ministerpräsidenten Johannes Rau.

    Am 6. November 2002 wurde Steinbrück zum Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen gewählt.

    Im Herbst 2012 geht Steinbrück als Kanzlerkandidat für die SPD ins Rennen.

    Im September 2013 unterliegt er bei der Bundestagswahl klar Angela Merkel. Kurz darauf kündigt er an, keine Spitzenämter mehr antreten zu wollen.

    Dabei ist die Ausgangslage kaum besser als 2009, als  Frank-Walter Steinmeier ins Rennen ging. In Umfragen schafft es die  SPD derzeit kaum auf 30 Prozent und liegt um Längen hinter der  Union. Die Hoffnungen der Genossen ruhen jetzt darauf, dass  Steinbrück die Stimmung zugunsten der

    Gesamte SPD hinter sich vereinen

    Für Peer Steinbrück dürfte die schwierigste Aufgabe sein, die gesamte  SPD hinter sich zu vereinen. Denn als Mann für linke Träumereien  gilt er nicht. Stattdessen gab er sich stets als Verfechter der  parteiintern umstrittenen Agenda 2010.

    Peer Steinbrück startete seine politische Karriere unter der  SPD/FDP-Bundesregierung von Helmut Schmidt, 1978 bis 1981 war er im  Kanzleramt im Bereich Forschungspolitik tätig. Schmidt und  Steinbrück sind noch heute eng verbunden: Das gemeinsame Buch "Zug  um Zug" der Schachspieler sorgte 2011 für viel Aufmerksamkeit.  Schmidt hatte Steinbrück schon im Oktober 2011 mit den Worten "Er  kann es" als Kanzlerkandidaten angepriesen.

    Der rasante Aufstieg des Peer Steinbrück

    1985 arbeitete der studierte Volkswirt erstmals in der Regierung  von Nordrhein-Westfalen, er wurde Büroleiter von  SPD-Ministerpräsident Johannes Rau. Ab 1990 folgten Stationen als  Staatssekretär und Wirtschaftsminister in Schleswig-Holstein. 1998  vertraute ihm Rau-Nachfolger Wolfgang Clement (SPD) dann dieses  Ressort in Düsseldorf an und leitete damit den rasanten Aufstieg des Hanseaten ein.

    Im Februar 2000 wurde Steinbrück nordrhein-westfälischer  Finanzminister. Im Herbst 2002 schließlich beerbte er den nach  Berlin gewechselten Clement und wurde NRW-Ministerpräsident.  Steinbrück leitete fortan die rot-grüne Landesregierung in  Düsseldorf, wobei die Zusammenarbeit mit den Grünen nicht immer  störungsfrei verlief - ihm wurde eher Sympathie mit der FDP  nachgesagt.

    Politischer Tiefpunkt seiner Karriere

    Den politischen Tiefpunkt seiner Karriere musste Steinbrück im  Mai 2005 hinnehmen: die damalige NRW-Landtagswahl wurde zur  "Schicksalswahl" für die rot-grüne Bundesregierung erklärt.  Steinbrück stürzte im Stammland der Sozialdemokraten auf 37,1  Prozent ab, die vorgezogene Bundestagswahl vier Monate später ging  für die SPD ebenfalls verloren.

    In der großen Koalition unter Merkel war Steinbrück dann von  November 2005 bis Oktober 2009 Finanzminister. Er verschrieb sich  dem Schuldenabbau und schreckte - zum Leidwesen vieler Genossen -  auch vor unpopulären Sparmaßnahmen nicht zurück. In der Finanzkrise  2008 galten Kanzlerin und Minister vielen als "Dreamteam". Doch an  diese Zeiten mag Steinbrück - der seit Herbst 2009 nur noch  einfacher SPD-Bundestagsabgeordneter ist - heute nicht mehr  erinnert werden: Ein erneutes Ministeramt unter einer Kanzlerin  afp/AZ

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