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SPD: Gegen Rechts: Martin Schulz' erste Rede als Kanzlerkandidat

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Gegen Rechts: Martin Schulz' erste Rede als Kanzlerkandidat

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    Laut Umfragen hat Schulz als Kanzlerkandidat der SPD bessere Erfolgsaussichten als Sigmar Gabriel.
    Laut Umfragen hat Schulz als Kanzlerkandidat der SPD bessere Erfolgsaussichten als Sigmar Gabriel. Foto: Kay Nietfeld (dpa)

    Mit einem Wahlkampf für soziale Gerechtigkeit und klarer Kante gegen Rechtspopulisten will Martin Schulz das Kanzleramt für die SPD erobern. "Es geht ein Ruck durch das ganze Land. Wir wollen und werden diese Aufbruchstimmung nutzen", sagte Schulz am Sonntag in seiner ersten Rede als Kanzlerkandidat und Herausforderer von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Er wolle die "hart arbeitenden Menschen" in den Mittelpunkt der Politik zu stellen.

    Den anderen Parteien bot Schulz für den Wahlkampf ein Fairnessabkommen gegen Falschmeldungen, Verleumdungen und Hetze in sozialen Netzwerken an. "Im besten Fall kann der Wahlkampf auch zu einer Sternstunde der Demokratie werden", sagte er.

    Das ist Martin Schulz

    Martin Schulz wurde am 20. Dezember 1955 in Hehlrath (heute Stadt Eschweiler) geboren. Mit seiner Frau Inge hat er zwei gemeinsame Kinder.

    Der gerlernte Buchhändler tratt 1974 in der SPD ein und engagierte sich bei den Jusos (Jungsozialisten).

    Seit 1999ist Schulz Mitglied des SPD-Parteivorstandes und Parteipräsidiums.

    Schulz und die Europa-Politik: Mitglied des Europäischen Parlaments ist Martin Schulz seit 1994. Von 2014 bis 2017 war er der Präsident des Europäischen Parlaments.

    Ende 2016 kündigte Schulz seinen Wechsel in die Bundespolitik an:

    Seit kurzem ist bekannt, dass er als neuer SPD-Kanzlerkandidat bei der Bundestagswahl 2017 antreten wird. Der Parteivorsitzende Gabriel hat auf dieses Posten verzichtet.

    2016 wurde die Biografie "Martin Schulz - vom Buchhändler zum Mann für Europa" veröffentlicht. In dem Buch kommen unter anderem die Wegbegleiter Sigmar Gabriel und Jean-Claude Juncker zu Wort.

    Martin Schulz wird immer wieder als wortgewant, witzig, impulsiv und direkt beschrieben.

    Lesen und Fußball sollen zu seinen Hobbys zählen.

    Der Parteivorstand hatte Schulz kurz zuvor einstimmig als Spitzenkandidat und neuen Vorsitzenden nominiert. Die Nachfolge von Sigmar Gabriel als SPD-Chef soll der bisherige Europa-Politiker auf einem Parteitag Mitte März antreten. Ihr Wahlprogramm mit konkreten Maßnahmen will die SPD erst im Mai beschließen. Doch der bundespolitisch bislang unerfahrene Schulz machte in einer rund einstündigen Rede im Berliner Willy-Brand-Haus erste politische Schwerpunkte deutlich.

    Die AfD sei "keine Alternative für Deutschland, sondern eine Schande für die Bundesrepublik", sagte der ehemalige EU-Parlamentspräsident. "Wer die freie Presse attackiert, und beispielsweise von Lügenpresse spricht, der will ein anderes Land." In der Flüchtlingspolitik verwies Schulz auf die Verantwortung Europas: Die EU müsse ihre Außengrenzen wirksam schützen und die Verteilung von Flüchtlingen fair regeln. Es komme auf die Bekämpfung der Fluchtursachen in Syrien und Afrika an, hier sei auch die deutsche Außenpolitik gefragt.

    Martin Schulz: Entschlossen gegen Terroristen

    Gegen Terroristen will Schulz entschlossen vorgehen. "Diese Mörder müssen wir mit harter Hand bekämpfen", sagte er, ohne weiter ins Detail zu gehen. Auch im Kampf gegen Kriminalität forderte der frühere Bürgermeister der Stadt Würselen hartes Durchgreifen, aber mit "Augenmaß". Die SPD müsse auch Anwalt der Menschen sein, die sich fürchten, sagte Schulz. Er habe für das Gefühl der Verunsicherung Verständnis.

    Steuergerechtigkeit und der Kampf gegen Steuerflucht sollen Schulz zufolge eine "zentrales Thema" vor der Bundestagswahl am 24. September werden. Beim Thema Bildung solle kein Kind zurückgelassen werden: "Bildung muss gebührenfrei werden von der Kita bis zum Studium", sagte Schulz. Dazu gehörten auch öffentliche Investitionen in die Musik, in Bibliotheken und Theater. Es gehe nicht gerecht zu, wenn in Schulen der Putz von den Wänden bröckele, aber Milliarden Euro für die Rettung von Banken bereitgestellt würden. dpa/AZ

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