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Russland: Vermeintliche Putin-Geliebte wird Chefin von mächtiger Mediengruppe

Russland

Vermeintliche Putin-Geliebte wird Chefin von mächtiger Mediengruppe

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    2004 gewann Alina Kabajewa Olympisches Gold in rhythmischer Sportgymnastik, jetzt soll sie eine mächtige Mediengruppe leiten.
    2004 gewann Alina Kabajewa Olympisches Gold in rhythmischer Sportgymnastik, jetzt soll sie eine mächtige Mediengruppe leiten. Foto: Sergey Dolzhenko (dpa)

    Die vermeintliche Geliebte des russischen Präsidenten Wladimir Putin übernimmt den Chefposten einer mächtigen, Kreml-treuen Mediengruppe. Die frühere Sportgymnastin Alina Kabajewa habe ein Angebot akzeptiert, die National Media Group (NMG) zu leiten. Das teilte eine Sprecherin des Unternehmens am Dienstag mit. Kabajewa saß sieben Jahre für die Putin-Partei Vereintes Russland im Parlament. Am Montag hatte sie die Niederlegung ihres Mandats angekündigt.

    Olympisches Gold in Rhythmischer Sportgymnastik

    Bei den Olympischen Spielen 2004 hatte die Sportlerin eine Goldmedaille in Rhythmischer Sportgymnastik gewonnen. Drei Jahre später beendete sie ihre Karriere und wurde in die Staatsduma gewählt. 2008 berichtete die Zeitung "Moskowski Korrespondent" über eine angebliche Affäre Putins und Kabajewas - was aber von beiden Seiten empört zurückgewiesen wurde. Die Zeitung wurde kurz darauf eingestellt. Die Gerüchte dagegen verstummten nie vollständig. Als sich Putin und seine langjährige Frau Ludmilla vergangenen Jahres scheiden ließen, bekamen die Spekulationen neue Nahrung.

    Kabajewas Eignung für den Karrieresprung springt nicht für alle russischen Medien ins Auge. Sie hat zwei Hochschulabschlüsse in Sportmanagement und moderierte eine Fernsehtalkshow. "Andere Erfahrungen im Mediengeschäft hat sie nicht", stellte die Wirtschaftszeitung "Wedomosti" am Dienstag fest.

    NMG: Ein umstrittenes Unternehmen

    Auch ihr neuer Arbeitgeber ist alles andere als unumstritten. Die NMG entstand 2008 unter anderem aus einer Holding des Geschäftsmannes Juri Kowaltschuk, dem Vorsitzenden der Bank Rossija. Die Bank gehörte zu den ersten, die die EU wegen der Ukraine-Krise mit Sanktionen belegte. Kowaltschuk selbst erhielt ein Einreiseverbot. Der Mediengruppe NMG warf Brüssel im Juli vor, Sender zu kontrollieren, die "die russische Regierungspolitik der Destabilisierung der Ukraine aktiv unterstützen".

    Zum NMG-Imperium gehören unter anderem der Sender Ren TV, die Zeitungen "Iswestia" und "Twoi Den" sowie die Radiostation Russkaja Sluschba Nowostei. Anteile hält NMG auch am afp/AZ

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