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Russland/USA: Hat Putin persönlich den US-Wahlkampf beeinflusst?

Russland/USA

Hat Putin persönlich den US-Wahlkampf beeinflusst?

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    Ist Präsident Wladimir Putin persönlich verwickelt in Versuche, Donald Trumps Wahlkampf mithilfe russischer Hacker zu unterstützen?
    Ist Präsident Wladimir Putin persönlich verwickelt in Versuche, Donald Trumps Wahlkampf mithilfe russischer Hacker zu unterstützen? Foto: afp

    Dass Russlands Geheimdienste versucht haben, den US-Wahlkampf zu beeinflussen, gilt in Washington als nahezu sicher, doch die Meldung, dass der russische Präsident persönlich verwickelt war, elektrisiert die Medien. Berichten zufolge glauben Geheimdienstler „mit einem hohen Grad an Gewissheit“, dass Kremlchef Wladimir Putin in Versuche verwickelt war, den US-Präsidentschaftswahlkampf zu beeinflussen.

    Der russische Präsident habe persönlich darüber entschieden, wie entwendete Dokumente der US-Demokraten veröffentlicht werden sollten, berichtete NBC unter Berufung auf leitende Geheimdienstmitarbeiter. Während des Wahlkampfs waren E-Mails der Parteileitung der Online-Enthüllungsplattform Wikileaks zugespielt worden.

    US-Geheimdienste haben Russland als Urheber ausgemacht. Allerdings sind die Experten sich nicht einig, ob die Angriffe gezielt Donald Trump helfen sollten. Doch obwohl auch konservative Organisationen von Datendiebstahl betroffen sein sollen, gelangten nur demokratische Dokumente an die Öffentlichkeit. Der New York Times zufolge waren auch demokratische Kongressabgeordnete betroffen.

    Donald Trump: Erkenntnisse der Geheimdienste "lächerlich"

    NBC berichtet nun, Putin sei von wechselnden Motiven getrieben worden. Der Kremlchef habe mit einem „Rachefeldzug“ gegen die ihm verhasste Ex-Außenministerin Clinton begonnen, zitiert der Sender einen hochrangigen Geheimdienstmitarbeiter. Daraus sei die Strategie entstanden, Korruption in der US-Politik zu enthüllen und amerikanische Verbündete an der Glaubwürdigkeit der Supermacht zweifeln zu lassen.

    Donald Trump hatte die Erkenntnisse der Geheimdienste bislang stets als „lächerlich“ bezeichnet und erklärt: „Ich glaube kein bisschen daran.“ Selbst Parteigenossen im Kongress kritisieren aber, ein designierter Präsident könne seine künftigen Geheimdienste nicht einfach abkanzeln, ohne die Sachverhalte auch nur zu prüfen. Das Ministerium für Heimatschutz und das Büro des Geheimdienstdirektors hatten bereits am 7. Oktober öffentlich vor russischen Manipulationsversuchen gewarnt.

    Trump sei sich russischer Hackerangriffe "offensichtlich bewusst" gewesen

    Die US-Regierung legte gestern nach: Auch vor dem Oktober habe es schon reichlich Hinweise gegeben, sagte der Sprecher von Präsident Barack Obama, Josh Earnest. Trump sei sich der russischen Hackerangriffe „offensichtlich bewusst“ gewesen, inklusive des Nutzens für seine Kampagne. Dafür spreche auch, dass er Moskau selbst dazu aufgerufen habe, E-Mails seiner Gegnerin zu hacken. Eine entsprechende Rede hatte Trump im Juli gehalten. Das Weiße Haus bestätigte einen Bericht der Washington Post, wonach die US-Regierung

    Unter den Wahlleuten, die Donald Trump am Montag zum Präsidenten ernennen sollen, verlangen zunehmend mehr nach Zugang zu Geheimdiensterkenntnissen über seine Verbindungen nach Moskau. Bislang ist allerdings nicht erkennbar, dass die kritische Zahl an Abtrünnigen zusammenkommt, die Trump noch verhindern könnte.

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