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Russland: "Pussy Riot"-Sängerin: "Wir sind nicht erledigt"

Russland

"Pussy Riot"-Sängerin: "Wir sind nicht erledigt"

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    Die auf Bewährung freigelassene russische Pussy-Riot-Sängerin Jekaterina Samuzewitsch hat eine Fortsetzung ihres "politischen Protests" angekündigt.
    Die auf Bewährung freigelassene russische Pussy-Riot-Sängerin Jekaterina Samuzewitsch hat eine Fortsetzung ihres "politischen Protests" angekündigt. Foto: dpa

    Die auf Bewährung freigelassene russische Pussy-Riot-Sängerin Jekaterina Samuzewitsch hat eine Fortsetzung ihres "politischen Protests" angekündigt. "Wir sind nicht erledigt, wir werden unseren politischen Protest nicht beenden", sagte Samuzewitsch am Mittwoch dem US-Nachrichtensender CNN.

    "Pussy Riot" gegen Putin

    Versuche der Behörden, die Mitglieder der Punkband auseinanderzudividieren, würden fehlschlagen, sagte Samuzewitsch. Sie werde sich weiter gegen das "mega-autoritäre Projekt" von Präsident Wladimir Putin einsetzen. Die 30-jährige Samuzewitsch war am Mittwoch von einem Moskauer Berufungsgericht auf Bewährung freigelassen worden, während die Strafen für die beiden anderen Musikerinnen bestätigt wurden.

    Lagerhaft für Alechina und Tolokonnikowa

    Jekaterina Samuzewitsch sei nicht direkt an der Protestaktion gegen Putin beteiligt gewesen, befand das Gericht. Die zwei Jahre Lagerhaft für Marina Alechina und Nadeschda Tolokonnikowa wurden jedoch nicht geändert. Tolokonnikowa und Alechina haben beide ein kleines Kind. Sie sollen nach Informationen der Nachrichtenagentur RIA Nowosti in rund zehn Tagen erfahren, in welches Straflager sie kommen.

    Pussy Riot - der Prozess

    Am 21. Februar stürmten drei Frauen die Christ-Erlöserkathedrale der russisch-orthodoxen Kirche in Moskau.

    Mit Masken vermummt tanzten und sangen Maria Aljochina, 24, Nadeschda Tolokonnikowa, 22, und Jekaterina Samutsewitsch, 29, durch die Kirche.

    Die Frauen gehören zur Punkband Pussy-Riot und wollten mit ihrem Auftritt gegen die Unterstützung der Regierung durch die orthodoxe Kirche protestieren.

    Auch gegen den Patriarchen der orthodoxen Kirche, Kirill, richtete sich ihr Protest.

    In ihren Songtexten sprachen sie davon "die Jungfrau Maria solle Putin rauswerfen."

    Ihren Protest bezeichnen sie als rein politisch.

    Die drei Frauen wurden im März verhaftet. Sie sind wegen Verletzung religiöser Gefühle angeklagt.

    Staatsanwalt Alexej Nikiforow bezeichnet den Auftritt der Frauen als Zeichen von "religiösem Hass und Feindseligkeit".

    Putin sprach sich für ein mildes Urteil aus. So müssen die Frauen nicht mit der Höchststrafe von sieben Jahren rechnen.

    Die Opposition bezeichnet den Prozess als staatliche Repression. Sie zweifelt die Unabhängigkeit des Gerichts an.

    "Pussy Riot" und das "Punkgebet"

    Im August waren zunächst alle drei Sängerin wegen Rowdytums und Aufstachelung zum religiösen Hass zu jeweils zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Pussy Riot hatte im Februar in der Christ-Erlöser-Kathedrale gegen den damaligen Ministerpräsidenten Putin mit einem "Punkgebet" protestiert. (afp, AZ)

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