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Russland: Attentat auf Putin vereitelt?

Russland

Attentat auf Putin vereitelt?

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    Angeblich konnte der Gehimdienst ein Attentat auf Putin verhindern.
    Angeblich konnte der Gehimdienst ein Attentat auf Putin verhindern. Foto: Sergei Karpukhin/Archiv dpa

    Attentat auf Putin vereitelt? Wenige Tage vor der Präsidentenwahl in RusslandRussland hat ein Bericht des Staatsfernsehens über ein vereiteltes Attentat auf Kandidat und Regierungschef Wladimir Putin für Wirbel gesorgt. Wie der vom Kreml kontrollierte Erste Kanal am Montag meldete, wollten drei Russen Putin im Auftrag des tschetschenischen Terrorchefs Doku Umarow nach der Abstimmung am 4. März in Moskau töten. Geheimdienste aus der Ukraine und Russland hätten die mutmaßlichen Attentäter bereits vor einigen Wochen festgenommen.

    Zweifel am angeblichen Attentat auf Putin

    In der Ukraine bestätigte eine Sprecherin des Geheimdienstes SBU, dass die mutmaßlichen Attentäter in der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer gefasst worden seien. Putins Sprecher Dmitri Peskow sagte nach Angaben der Agentur Interfax, der Regierungschef sei ausreichend geschützt, zusätzliche Maßnahmen seien nicht erforderlich. Putin werde wie geplant an seinen Terminen festhalten, sagte Peskow. Der Ex-Geheimdienstchef Putin will nach 2000 und 2004 bei der bevorstehenden Wahl erneut zum Präsidenten gewählt werden.

    Geheimdienst-Geschichte: Hörer äußern Zweifel

    Im Radiosender Echo Moskwy äußerten Hörer spontane Zweifel an der Geheimdienstgeschichte. Es entstehe der Verdacht, dass die Information gezielt vor der Wahl in die Welt gesetzt werde, um Putins Zustimmungswerte zu erhöhen, hieß es. Putins Sprecher Peskow wies die Vorwürfe als "heuchlerisch" zurück.

    Unklar war, warum das Staatsfernsehen einen eigenen Bericht aus Odessa mit SBU-Aufnahmen von der Festnahme und Videogeständnisse der Verdächtigen im Programm hatte, aber zunächst über Stunden keine Behörde die Information bestätigen konnte.

    Putin-Attentat: Staatsfernsehen veröffentlicht Geständnis

    Das russische Staatsfernsehen veröffentlichte Ausschnitte aus dem Gespräch seines Reporters mit einem Verdächtigen, der vor der Kamera zugab, auf Putin einen Sprengstoffanschlag geplant zu haben. Demnach handelten die Männer im Auftrag von Terrorchef Umarow. Sie seien aus den Arabischen Emiraten über die Türkei in die Ukraine eingereist. Von dem oft als "Russlands Bin Laden" bezeichneten Umarow lag zunächst keine Reaktion vor.

    Auf dem Notebook des aus Tschetschenien stammenden Verdächtigen Adam Osmajew (31) seien Anschlagspläne sowie Aufnahmen von Putins Regierungslimousine gefunden worden. Osmajew wird im Fernsehbericht mit Verletzungen im Gesicht und an den Händen gezeigt. Er erzählt, dass er selbst nur für die Planung zuständig gewesen sei. Der vorgesehene Selbstmordattentäter sei bei einer versehentlich ausgelösten Explosion im Januar in der Ukraine ums Leben gekommen.

    Putin: Attentat mit Mine geplant?

    Mit einer Mine habe der russische Premier Wladimir Putin nach der Präsidentenwahl an diesem Sonntag in Moskau in die Luft gesprengt werden sollen. So schildert der 31-jährige Osmajew im Staatsfernsehen den angeblichen Attentatsplan. Was in den Frühnachrichten in dem vom Kreml gesteuerten Ersten Kanal wie eine "Sensation" im Wahlkampf klingt, stößt bei Experten und Kremlkritikern rasch auf Skepsis.

    Puti: Wettern gegen den Westen

    In einem Zeitungsbeitrag warf Putin unterdessen dem Westen eine gefährliche Politik der Einmischung in innere Angelegenheiten anderer Länder vor. Angesichts der blutigen Konflikte etwa in der arabischen Welt könne der Eindruck entstehen, dem Westen gehe es nur um den Zugriff auf Rohstoffmärkte und nicht um Menschenrechte, schrieb Putin in einem Artikel für die Zeitung "Moskowskije Nowosti" (Montag). Der 59-Jährige warf dem Westen bei Menschenrechten allgemein eine "aggressive Kritiksucht" vor.

    Eine scharfe Absage erteilte der Regierungschef erneut dem geplanten US-Raketenabwehrsystem in Europa. Zudem gab er der Nato eine Mitschuld daran, dass autoritäre Regime aus Angst vor einem westlichen Militärangriff nach Atomwaffen strebten. "Wer keine Bombe hat, den erwartet eine humanitäre Intervention", schrieb Putin. (dpa, AZ)

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