Düsseldorf Nordrhein-Westfalens CDU-Spitzenkandidat Norbert Röttgen lässt weiter offen, ob er auch als Oppositionsführer nach NRW wechseln würde. Röttgen sagte, im Falle einer CDU-Niederlage bei der NRW-Wahl am 13. Mai werde die Landesparteispitze am Wahlabend „gemeinsam entscheiden“, wie es weitergehe. Zugleich zeigte sich der CDU-Landeschef überzeugt, die Menschen in NRW seien „mehr an der Zukunft ihrer Kinder interessiert“ als „an der Zukunft von Politikern“. Er wolle sich nicht auf Debatten über „Eventualitäten“ wie eine mögliche CDU-Wahlniederlage einlassen, sagte Röttgen. „Ich arbeite nicht an der Vorbereitung der Niederlage.“
Zuletzt hatten mehrere Unionspolitiker, darunter auch CSU-Chef Horst Seehofer, gefordert, Röttgen solle auch bei einer Niederlage sein Ministeramt in Berlin aufgeben und als Oppositionsführer nach NRW wechseln. Nach Informationen des Kölner Stadt-Anzeigers erhöhte unterdessen auch die nordrhein-westfälische CDU-Landesgruppe im Bundestag den Druck auf Röttgen. Dem Bericht zufolge sprachen sich bei einer Landesgruppensitzung am Montagabend die Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach, Jürgen Herrmann und Willi Zylajew für einen Komplettwechsel Röttgens in die Landespolitik aus.
Kritiker fürchten Verzögerungen bei der Energiewende
In Berlin befürchten indes Kritiker, dass Röttgens Spitzenkandidatur für die NRW-CDU die Umsetzung der ohnehin schwierigen Energiewende verzögern könnte. Der Umstieg von der Atomkraft zu erneuerbaren Energien war von der Bundesregierung infolge der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima beschlossen worden. Allerdings wird von immer mehr Experten Kritik laut, dass die Regierung vor allem beim Netzausbau wertvolle Zeit verstreichen lasse. (dpa)