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Risikogebiete: Polen und Schweiz stehen auf Corona-Risikoliste - Die Kanaren nicht mehr

Risikogebiete

Polen und Schweiz stehen auf Corona-Risikoliste - Die Kanaren nicht mehr

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    Der Nationalpark La Caldera de Taburiente auf La Palma: Die Insel lockt viele Wanderer an. Noch könnten Deutsche hier ihren Herbsturlaub verbringen.
    Der Nationalpark La Caldera de Taburiente auf La Palma: Die Insel lockt viele Wanderer an. Noch könnten Deutsche hier ihren Herbsturlaub verbringen. Foto: Manuel Meyer, dpa-tmn

    Die Bundesregierung hat die Nachbarländer Polen und Schweiz, fast ganz Österreich und große Teile Italiens ab kommenden Samstag als Corona-Risikogebiete eingestuft. Das gilt auch für Großbritannien bis auf die Kanalinseln und Überseegebiete, ganz Irland und Liechtenstein sowie einzelne Regionen in sechs weiteren EU-Ländern. Mit den Kanarischen Inseln wurde dagegen am Donnerstag eins der beliebtesten Winterreiseziele der Deutschen von der Risikoliste des Robert Koch-Instituts gestrichen. 

    Die Einstufung als Risikogebiet und die damit automatisch verbundenen Reisewarnungen des Auswärtigen Amts bedeuten zwar kein Reiseverbot, sollen aber eine möglichst große abschreckende Wirkung auf Touristen haben. Das Gute für Urlauber: Sie können bereits gebuchte Reisen stornieren, wenn ihr Ziel zum Risikogebiet erklärt wird. Das Schlechte: Rückkehrer aus den Risikogebieten müssen derzeit noch für 14 Tage in Quarantäne, können sich aber durch einen negativen Test davon vorzeitig befreien lassen. 

    Deutschlands Nachbarländer sind fast alle Risikogebiet

    Mit den neuen Entscheidungen der Bundesregierung kommen alle Grenzgebiete zu Deutschland außer die in Dänemark auf die Risikoliste. Allerdings gibt es auch in Dänemark mit der Hauptstadtregion Hovedstaden ein Risikogebiet. Wegen der in Deutschland gestiegenen Zahlen verhängte Dänemark allerdings am Donnerstag eine Einreisesperre für deutsche Touristen. Ohne triftigen Grund darf man dort nicht mehr einreisen. Für Einwohner Schleswig-Holsteins sollen Ausnahmen gelten.

    In Österreich ist nur noch das südliche Bundesland Kärnten von der deutschen Reisewarnung ausgenommen. Außerdem gilt für zwei kleine Exklaven an der Grenze zu Deutschland eine Ausnahmeregelung.

    In Polen hatte es lange Zeit gar keine Risikogebiete gegeben, dann sind die Zahlen dort explodiert. Am Donnerstag wurde eine Rekordzahl von 12.017 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet - mehr als in Deutschland bei weniger als halb so vielen Einwohnern.

    Für Italien gibt es wieder eine Reisewarnung

    Auch Italien landete wie Polen erst in der vergangenen Woche mit den ersten Gebiete auf der Risikoliste. Ab Samstag gilt für die meisten Touristenziele dort eine Reisewarnung. Hinzugekommen sind jetzt unter anderem Rom, Mailand, Venedig, Südtirol, die Toskana und Sardinien. Deutsche Urlauber, die dort in den Herbstferien sind, müssen nun bei Rückkehr in Quarantäne oder sich "freitesten" lassen - es sei denn, sie fahren oder fliegen noch vor Samstag nach Hause. 

    Die sechs Länder, in denen einzelne Regionen zu Risikogebieten erklärt wurden, sind Bulgarien, Estland, Kroatien, Schweden, Slowenien und Ungarn. Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt, wenn ein Land oder eine Region den Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschreiten. Das gilt inzwischen für mehr als 130 Länder ganz und für mehr als ein Dutzend weitere teilweise. Für etwa 50 Länder wird unabhängig von der Infektionslage von Reisen abgeraten. Der Grund: Dort gelten noch Einreisebeschränkungen, Quarantäneregeln oder eine Ausreisesperre in die EU. 

    Noch wird den Deutschen nicht von Reisen nach Griechenland abgeraten

    Spanien zählte zu den Ländern, die von der zweiten Corona-Welle zuerst und besonders hart getroffen wurden. Jetzt gibt es dort, fernab vom Festland vor der afrikanischen Küste aber einen Hoffnungsschimmer: Die Kanarischen Inseln wurden wegen sinkender Infektionszahlen wieder von der Risikoliste gestrichen.

    Die Tourismusbranche wartet darauf schon seit Wochen. Entsprechend erleichtert fielen dort die Reaktionen aus. "Für einige Reisende werden damit Herbstferien noch gerettet", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung des Reisekonzerns TUI, Marek Andryszak. Er kündigte für die nächsten zehn Tagen knapp 50 Hin- und Rückflüge aus Deutschland nach Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote und Teneriffa an.

    Die Entscheidung der Bundesregierung heißt allerdings nicht, dass man den Weihnachtsurlaub unter Palmen ganz unbeschwert buchen kann. Die Aufhebung der Reisewarnung für Korsika hat beispielsweise zuletzt gerade mal eine Woche gehalten.   

    Es bleiben übrigens nur noch vier Länder, die noch ganz frei von Risikogebieten sind und für die auch nicht von Reisen abgeraten wird: Griechenland, Zypern, Monaco und San Marino.

    Irland und Tschechien schließen nicht notwendige Geschäfte

    Unterdessen werden in ganz Europa wieder drastische Maßnahme gegen die Pandemie ergriffen. In Tschechien, dem Land mit den höchsten Infektionszahlen in der EU im Vergleich zur Einwohnerzahl, müssen seit Donnerstag fast alle Geschäfte schließen. Ausgenommen sind etwa Lebensmittelgeschäfte und Apotheken. Die Regierung rief die Bürger dazu auf, ihre Kontakte mit anderen Menschen auf die "absolut notwendige Zeit" zu begrenzen. 

    In Irland muss jeder zu Hause arbeiten, dem das irgendwie möglich ist. Geschäfte, die keine lebensnotwendigen Waren verkaufen, werden geschlossen. Treffen mit anderen Haushalten sind bis auf wenige Ausnahmen untersagt.   

    In der norditalienischen Lombardei gelten ab Donnerstag nächtliche Ausgangsverbote für die rund zehn Millionen Bürger. Zu der Region gehören auch Mailand und Bergamo. Die Menschen dürfen zwischen 23 Uhr und fünf Uhr ihr Haus nur noch aus wichtigem Grund wie Arbeit oder Krankheit verlassen. (dpa)

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