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Republikaner: Hirntumor: Der härteste Kampf des John McCain

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Hirntumor: Der härteste Kampf des John McCain

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    Amerika bangt um John McCain: Der republikanische Senator und frühere US-Präsidentschaftskandidat leidet an einem Hirntumor.
    Amerika bangt um John McCain: Der republikanische Senator und frühere US-Präsidentschaftskandidat leidet an einem Hirntumor. Foto: Evan Vucci, dpa (Archiv)

    John McCain ist ein Typ wie aus einem Schwarz-Weiß-Film. Er kämpft als Jagdbomberpilot in Vietnam, wo sein Flugzeug abgeschossen wird. Er bricht sich beide Arme, gerät in Gefangenschaft, verrät auch unter Folter keinen seiner Kameraden und kehrt erst nach über fünf Jahren geschunden nach Amerika zurück.

    Er macht Karriere als Politiker, kandidiert sogar für das Amt des Präsidenten, wird von seinen Anhängern verehrt und selbst von erbitterten Gegnern geschätzt. John McCain ist 80 Jahre alt und kämpft nun seinen härtesten Kampf. Die Ärzte entfernten einen bösartigen Tumor aus seinem Kopf. Und für ein paar Augenblicke sind all die Lagerkämpfe in Washington Nebensache.

    Hirntumor: John McCain bekommt viel Unterstützung

    Barack Obama nennt den Republikaner einen „amerikanischen Helden“. Im Jahr 2008 waren die beiden bei der Präsidentschaftswahl gegeneinander angetreten. Trotz aller Rivalität respektierten sich die Kontrahenten. Das ist bis heute zu spüren. „Der Krebs weiß nicht, mit wem er es hier zu tun hat. Mach ihm die Hölle heiß, John!“, sagt Obama nun. Auch Donald Trump, der immer wieder mit McCain aneinandergerät, spricht ihm Mut zu.

    Der einflussreiche Senator aus Arizona ist einer der wenigen Republikaner, die dem neuen Präsidenten die Stirn bieten. Vor allem dessen Russland-Politik und die unverhohlene Sympathie für Foltermethoden empören den Kriegsveteranen. Und obwohl Trump normalerweise mit Kritikern nicht zimperlich umgeht, traut er sich an McCain nicht heran. Nur im Wahlkampf versuchte er es einmal. „Für mich ist McCain kein Held. Ich mag Leute, die nicht gefangen wurden, okay?“, ätzte Trump – und löste selbst in den eigenen Reihen Empörung aus.

    John McCain sitzt seit über 30 Jahren im US-Senat

    John McCain, der auf einer US-Militärbasis zur Welt kam und seit über 30 Jahren im US-Senat sitzt, ist ein republikanisches Denkmal. Als er im Senat kürzlich ungewohnt unkonzentriert wirkte, war das sofort Gesprächsstoff in Washington. Er selbst führte seinen Aussetzer auf fehlenden Schlaf zurück. Von dem Tumor in seinem Kopf wusste noch niemand etwas. Die Operation hat McCain, der 2000 schon den Hautkrebs besiegt hatte, gut überstanden.

    „Mein Vater ist derjenige, der am zuversichtlichsten und ruhigsten ist“, teilte Tochter Meghan mit. „Er ist die zäheste Person, die ich kenne. Der Krebs mag ihm auf verschiedene Weise zusetzen. Aber er wird ihn nicht zum Aufgeben bringen. Nichts hat das jemals getan.“

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