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Republikaner: Bizarre Vergewaltigungs-Äußerungen sorgen für Wirbel

Republikaner

Bizarre Vergewaltigungs-Äußerungen sorgen für Wirbel

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    Präsidentschaftskandidat Mitt Romney distanzierte sich von seinem Parteikollegen Todd Akin. Der hatte mit Äußerungen zu Schwangerschaften als Folge von Vergewaltigungen für Wirbel gesorgt.
    Präsidentschaftskandidat Mitt Romney distanzierte sich von seinem Parteikollegen Todd Akin. Der hatte mit Äußerungen zu Schwangerschaften als Folge von Vergewaltigungen für Wirbel gesorgt. Foto: Erik.S. Lesser dpa

    Mitt Romeys Wahlkampf-Strategie hat der Republikaner Todd Akin mit seinen Äußerungen über Schwangerschaftsabbruch und Vergewaltigung keinen Gefallen getan. Der Republikaner hat mit bizarren Äußerungen zu  Schwangerschaften als Folge von

    Äußerung über eine "wirkliche Vergewaltigung"

    Todd Akin ist Abgeordneter im Repräsentantenhaus aus Missouri,  Kandidat der Republikaner für den Senatssitz des Bundesstaates -  und erbitterter Gegner von Abtreibungen. In einem am Sonntag  verbreiteten Fernsehinterview konstatierte der Politiker, dass  Schwangerschaften nach Vergewaltigungen "eher selten" seien. "Wenn  es sich um eine wirkliche Vergewaltigung handelt, hat der weibliche  Körper Möglichkeiten, mit denen er versucht, das Ganze zu  verhindern", sagte Akin.

    Abtreibungen bei Vergewaltigungsopfern abgelehnt

    Den Abbruch von  Schwangerschaften lehnte der erzkonservative Politiker grundsätzlich ab, auch bei Vergewaltigungsopfern.  In dem Interview sagte Akin, dass der Täter nach einer  Vergewaltigung bestraft werden müsse, nicht aber das ungeborene  Kind. Einer Studie aus dem Jahr 1996 zufolge gibt es in den USA  jedes Jahr mehr als 32.000 Schwangerschaften als Folge von  Vergewaltigungen. Die Wahrscheinlichkeit liegt demnach für  vergewaltigte Frauen im Alter von zwölf bis 45 Jahre bei fünf  Prozent.

    Mitt Romney distanzierte sich von Republikaner

    Der designierte republikanische  Präsidentschaftskandidat Mitt Romney und dessen Vize Paul Ryan hatten sich daraufhin sehr schnell von ihrem Parteifreund Todd Akin distanziert. "Eine Regierung unter Romney und Ryan wäre nicht  gegen Abtreibungen nach Vergewaltigungen", versicherten sie in  einer Mitteilung. Romney legte später in einem Interview mit der  konservativen Webseite "National Review Online" nach. Die  Äußerungen von Akin seien "beleidigend, unentschuldbar und, offen  gesagt, falsch", sagte er.

    Obama: "Vergewaltigung ist Vergewaltigung"

    Präsident Barack Obama verurteilte die "anstößige" Bemerkung scharf. Obama kritisierte, dass Akin offenbar verschiedene Formen der  Vergewaltigung unterscheiden wolle. "Vergewaltigung ist  Vergewaltigung", sagte der Präsident bei einer Pressekonferenz.  Claire McCaskill, derzeitige demokratische Senatorin aus Missouri,  gegen die Akin antreten will, kritisierte dessen Worte als  "beleidigend" und "ignorant". Zugleich warb sie auf ihrer  Internetseite um Spenden für ihren eigenen Wahlkampf, um Akin zu  verhindern.

    Todd Akin selbst entschuldigte sich später für einen Teil seiner  Äußerungen. "Es ist klar, dass ich mich in diesem Interview  versprochen habe", erklärte er. Was er gesagt habe, spiegele nicht  das "Mitgefühl, das ich für die tausenden jedes Jahr vergewaltigten  und missbrauchten Frauen empfinde", wider. Von seiner Ansicht, dass  kein Kind abgetrieben werden dürfe, auch nicht nach einer  Vergewaltigung, rückte Akin jedoch nicht ab. "Ich glaube zutiefst  an den Schutz jeglichen Lebens", stellte er klar. afp/AZ

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