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Reisen in Corona-Zeiten: Urlaub im eigenen Land: Ist genug Platz am Strand und auf dem Berg?

Reisen in Corona-Zeiten

Urlaub im eigenen Land: Ist genug Platz am Strand und auf dem Berg?

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    Zahlreiche Touristen am Strand auf der Insel Usedom. Einige Orte an Nord- und Ostsee mussten wegen des großen Andrangs zum Start der Sommerferien zeitweise dicht machen.
    Zahlreiche Touristen am Strand auf der Insel Usedom. Einige Orte an Nord- und Ostsee mussten wegen des großen Andrangs zum Start der Sommerferien zeitweise dicht machen. Foto: Stefan Sauer, dpa

    Das Coronavirus hat die Urlaubspläne der meisten Deutschen durcheinandergebracht. Statt ins Ausland zu fliegen, bleiben viele lieber zu Hause. Doch die „Ferien dahoam“ stellen Tourismus-Hochburgen vor Herausforderungen. An den Stränden von Nord- und Ostsee wird es schon jetzt teilweise eng, auch Gemeinden in Bayern rüsten sich für den erwarteten Ansturm.

    Urlaub in Deutschland: So reagieren Nordsee- und Ostsee-Orte auf den Andrang

    In der Lübecker Bucht, einem rund 30 Kilometer langen Abschnitt der Ostseeküste, wurde in dieser Woche eine digitale „Strandampel“ eingeführt. Im Internet können sich Badegäste informieren, wo noch Platz ist. „Wir sind jetzt nicht völlig überfüllt, aber gerade in der Nähe großer Parkplätze ist es am Wochenende schnell recht voll“, sagt Tourismus-Chef André Rosinski unserer Redaktion.

    Über Tagestickets und Sensoren behalten Strandkorbvermieter und Kontrolleure den Überblick, wie viele Menschen sich am Strand aufhalten. An einigen Tagen wurden Abschnitte schon gesperrt. Es sollen nur so viele Menschen hereingelassen werden, dass die Corona-Abstandsregeln eingehalten werden können. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident spricht davon, „Strandzeit“ vorab per Smartphone zu buchen.

    Ansturm auf Bayerische Berge: Chaos und Ärger auf Wanderparkplätzen

    In den Bergen tut man sich mit dem Absperren schwerer. Bislang sei das aber auch noch nicht notwendig gewesen, sagt der Miesbacher Landrat Olaf von Löwis. Um den Urlauber-Ansturm in den Griff zu bekommen, arbeite man in der „Alpenregion Tegernsee Schliersee“ daran, Besucherströme zu lenken – zum Beispiel bei den Routen für Mountainbiker. Zudem gebe es einen Live-Ticker mit Informationen zur Parkplatzsituation oder einen Reiseführer mit Ausflugstipps abseits der stark frequentierten Orte, sagt der CSU-Politiker. „Wir spüren einen deutlichen Anstieg der Urlauber und Ausflügler an unseren Bergen und Seen schon seit den ersten Lockerungen der Corona-Regeln“, bestätigt er.

    Die Folge: Staus, überfüllte Wanderparkplätze – sogar Handgreiflichkeiten. Erst kürzlich schlug ein Mountainbiker am Spitzingsee auf einen Mitarbeiter des Landratsamtes ein, der ihn auf ein Fahrverbot hingewiesen hatte. „Das ist erschreckend, da haben wir schnellen Handlungsbedarf“, sagt von Löwis. Diskutiert werde zum Beispiel über den Einsatz von Rangern mit hoheitlichen Befugnissen.

    Besuchermassen ist man auch an den Königsschlössern im Allgäu gewohnt. In Corona-Zeiten können Schloss Neuschwanstein aber nur 1080 Menschen am Tag besuchen. Normalerweise sind es nach Auskunft der Bayerischen Schlösserverwaltung in der Hochsaison bis zu 6000 Gäste täglich, die an Führungen teilnehmen. Das begrenzte Angebot führe dazu, dass die online verfügbaren Eintrittskarten für das berühmte Ludwig-Schloss mehrere Wochen im Voraus ausverkauft seien. Das Kontingent an Tagestickets, die vor Ort erworben werden können, sei jeden Tag schon bis 10 Uhr weg.

    Ausgebucht: Unterkünfte für den Sommer sind vielerorts nicht mehr zu haben

    Wer noch eine Unterkunft für den Sommerurlaub sucht, sollte sich ebenfalls beeilen – oder ein Wohnmobil mieten. Die Nachfrage nach Campern ist in diesem Jahr tatsächlich besonders hoch, während zum Beispiel die Kreuzfahrtbranche fast zum Erliegen gekommen ist.

    Urlaub in Deutschland liegt im Trend, andere Länder werben hingegen händeringend um Touristen. Die Türkei setzt alle politischen Hebel in Bewegung, damit die Bundesregierung ihre Reisewarnung aufhebt. Bislang ohne Erfolg. Wer dennoch in die Türkei oder andere Länder, für die das Auswärtige Amt eine Warnung ausgesprochen hat, reisen möchte, muss unter Umständen nach der Rückkehr erst einmal zwei Wochen in Quarantäne gehen.

    Urlauber, die bei der Wiedereinreise nach Deutschland einen negativen Covid-19-Test vorlegen können, der nicht älter als 48 Stunden ist, können das vermeiden. Erste Reiseanbieter bieten Touristen deshalb solche Tests bereits kostenlos an.

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