Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth hat davor gewarnt, im Kampf gegen Rassismus nur auf andere Länder zu schauen. „Mit dem Finger auf die USA zu zeigen, wäre zu einfach. Auch in Deutschland haben wir ein strukturelles und tiefgreifendes Problem mit Rassismus“, sagte die Grünen-Politikerin unserer Redaktion. „An den Universitäten, in den Personalabteilungen, auf dem Wohnungsmarkt: Rassistisch bedingte Machtstrukturen haben System. Wir dürfen nicht einfach so weitermachen, wie bisher“, forderte Roth.
Die Bundesregierung muss laut Roth gegen Rassismus Stellung beziehen
Besonders schwer wiege der Rassismus, wenn er vom Staat selbst ausgehe. „Die Bundesregierung muss klar Stellung beziehen und ein deutliches Signal senden: Rassistische Übergriffe, rassistische Strukturen und Netzwerke gerade auch innerhalb der Staatsgewalt müssen ohne Wenn und Aber aufgedeckt und bekämpft werden“, sagte Roth, die sich für ein Demokratiefördergesetz einsetzt. „Reden wir strukturellen Rassismus nicht länger klein, sondern stellen uns ihm entgegen - mit selbstkritischem Blick auf unser Verhalten, auf unsere Privilegien“, fügte die Politikerin hinzu. „Hören wir aktiv zu, seien wir solidarisch mit allen Betroffenen und stellen uns gemeinsam Rassismus entgegen: In all seinen Formen, immer und überall." (msti)
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