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Raketentest: Nordkorea testet Rakete: Geschoss fliegt offenbar hunderte Kilometer weit

Raketentest

Nordkorea testet Rakete: Geschoss fliegt offenbar hunderte Kilometer weit

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    Nordkorea hat erneut eine Testrakete abgefeuert.
    Nordkorea hat erneut eine Testrakete abgefeuert. Foto: Wong Maye-E/AP/dpa (Archiv)

    Nordkorea hat nach eigenen Angaben erstmals erfolgreich eine Interkontinentalrakete (ICBM) getestet. Die Rakete des Typs Hwasong-14 habe nach dem Start eine Höhe von 2802 Kilometern erreicht und sei 933 Kilometer weit geflogen. Das habe das nordkoreanische Staatsfernsehen am Dienstag vermeldet, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Der Machthaber Kim Jong Un habe den Start persönlich verfolgt. 

    Zuvor hatten bereits die südkoreanischen Streitkräfte mitgeteilt, dass das Nachbarland im Westen des Landes eine ballistische Rakete abgefeuert habe, die rund 930 Kilometer in Richtung des Japanischen Meers (koreanisch: Ostmeer) geflogen sei. Südkorea schließe nicht aus, dass es eine Interkontinentalrakete gewesen sein könnte, sagte Präsident Moon Jae In in Seoul bei einem Treffen des Nationalen Sicherheitsrats. 

    Mit dem Test einer Interkontinentalrakete wäre eine neue Eskalationsstufe im Streit um Nordkoreas Atomprogramm erreicht, der als einer der gefährlichsten Konflikte weltweit gilt. Als Interkontinentalraketen gelten Raketen mit einer Reichweite von mehr als 5500 Kilometern. Sie werden üblicherweise mit Atomsprengköpfen bewaffnet und folgen nach Verlassen der Erdatmosphäre einer ballistischen Flugbahn. Das weithin isolierte Nordkorea arbeitet seit Jahren an solchen Raketen, die auch die USA erreichen können. Anchorage in Alaska ist 6000 Kilometer von Pjöngjang entfernt, Berlin knapp 8000 Kilometer.

    Trump: Hat dieser Typ nichts Besseres zu tun?

    Tokio warf der isolierten Führung in Pjöngjang Provokation vor und erklärte, zusammen mit den USA und Südkorea mehr Druck auf Nordkorea ausüben zu wollen. Ministerpräsident Shinzo Abe rief zugleich die Präsidenten Chinas und Russlands, Xi Jinpin und Wladimir Putin auf, beim G-20 Gipfel am kommenden Wochenende in Hamburg eine "konstruktive" Rolle im Konflikt mit Nordkorea zu spielen. In Südkorea berief Präsident Moon Jae In nach dem Raketentest im Nachbarland - wie üblich in diesen Fällen - den nationalen Sicherheitsrat ein. 

    US-Präsident Donald Trump erklärte auf Twitter, es sei schwer zu glauben, dass Südkorea und Japan sich weiter damit abfinden würden. Er frage sich, ob dieser Typ nichts Besseres in seinem Leben zu tun habe, als Raketen starten zu lassen, schrieb er und spielte damit offenbar auf den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un an. "Vielleicht wird China erhebliche Maßnahmen gegen Nordkorea ergreifen, um diesen Unsinn ein für alle Mal zu beenden.".

    Trump: Keine "strategische Geduld" mehr mit Nordkorea

    US-Präsident Trump hatte bei einem Treffen mit dem südkoreanischen Präsidenten in der vergangenen Woche erneut scharfe Worte an Pjöngjang gerichtet. Das "Zeitalter der strategischen Geduld" mit Nordkorea sei vorüber, dieser Ansatz sei gescheitert, sagte er in Anspielung an die Politik seines Vorgängers Barack Obama.

    Zugleich betonten Trump und Moon, dass die Tür zum Dialog mit Pjöngjang "unter den richtigen Umständen" nach wie vor offen sei. Trump hatte mehrfach mit Alleingängen im Konflikt um das Atomprogramm Nordkoreas gedroht und auch militärische Aktionen nicht ausgeschlossen. Zugleich setzt Washington auf China, dem traditionellen Verbündeten Nordkoreas. Peking ruft die Parteien in dem Konflikt regelmäßig zu Verhandlungen auf. dpa

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