Putin schlug seinem Kiewer Amtskollegen Nikolai Asarow die Fusion des staatlichen russischen Energiemonopolisten Gazprom mit dem ukrainischen Versorger Naftogas vor. Eine Auslastung des ukrainischen Pipeline-Netzes wäre dann auch bei einer Umsetzung des South-Stream-Projekts garantiert. Das sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow dem Radiosender Kommersant-FM am Freitagabend. Die von Russland und Italien geplante Pipeline South Stream soll russisches Gas über den Balkan und unter Umgehung der Ukraine nach Westen transportieren.
Asarow zeigte sich nach Angaben ukrainischer Medien überrascht von dem Vorschlag. Er wolle das Angebot prüfen, hieß es. Die Kiewer Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko kritisierte Putins Idee stark. "Es handelt sich dabei um einen Teil eines groß angelegten Planes zur Liquidation der Ukraine als unabhängigen Staat", sagte die Ex-Regierungschefin.
Putin-Sprecher Peskow widersprach Berichten, dass Putin von einer "Übernahme" des ukrainischen Staatsunternehmens Naftogas durch Gazprom gesprochen habe. "Es geht um die Gründung einer neuen juristischen Person, also um die Zusammenlegung beider Unternehmen", sagte er. "Über Varianten wird (...) diskutiert, nachdem unsere ukrainischen Partner das Angebot unter die Lupe genommen haben."
Gazprom-Chef Alexej Miller sagte bei dem Treffen mit Putin und Asarow im russischen Schwarzmeerort Sotschi, sein Unternehmen sei interessiert, in das ukrainische Pipelinenetz für Transitlieferungen in den Westen zu investieren. Die Ukraine ist das wichtigste Transitland für russisches Gas in die EU.
Angedacht sind auch die Zusammenarbeit beim Flugzeugbau sowie ein Atom-Joint-Venture. Moskau und Kiew hatten in der vergangenen Woche einen deutlichen Rabatt für russische Gaslieferungen vereinbart. Im Gegenzug bleibt die russische Schwarzmeerflotte bis mindestens 2042 auf der ukrainischen Halbinsel Krim. Die Opposition in