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Prostitutionsgesetz: Prostitution in Deutschland erst ab 21? Grüne sagen nein

Prostitutionsgesetz

Prostitution in Deutschland erst ab 21? Grüne sagen nein

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    Prostituierte in einem Bordell in Köln: Muss das Prostitutionsgesetz in Deutschland verschärft werden, um vor allem junge Frauen besser zu schützen? Ja, meinen Unions-Politiker. Nein, entgegnen die Grünen.
    Prostituierte in einem Bordell in Köln: Muss das Prostitutionsgesetz in Deutschland verschärft werden, um vor allem junge Frauen besser zu schützen? Ja, meinen Unions-Politiker. Nein, entgegnen die Grünen. Foto: Oliver Berg, dpa/Symbolbild

    Die frauenpolitische Sprecherin der Grünen, Ulle Schauws, äußerte Zweifel an der These der CDU/CSU, wonach eine Änderung des Prostitutionsgesetzes erforderlich sei, um einem Trend zu immer jüngeren Prostituierten entgegenzuwirken. Sie warf der Union eine "unseriöse Argumentation" vor.

    Schauws berief sich auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen zu dem Thema. "Der Bundesregierung sind keine Statistiken oder Studien bekannt, aus denen eine steigende Nachfrage nach immer jüngeren Frauen hervorgeht", heißt es darin.

    Die Grünen-Politikerin wies darauf hin, dass von Seiten der CDU/CSU genau mit einer solchen steigenden Nachfrage aber die von ihr geforderte Anhebung der Altersgrenze für die Ausübung von Prostitution von 18 auf 21 Jahre begründet werde.

    "Bei einer Anhebung der Altersgrenze ist zu bedenken, dass damit junge Frauen unter 21 Jahren in die Illegalität gedrängt werden würden", erklärte dazu Schauws. Sinnvoller sei deswegen aus Sicht der Grünen ein Ausbau von Beratungs- und Hilfsangeboten. Ohnehin sei eine Altersgrenze von 21 Jahren rechtlich zweifelhaft, da es nur in absoluten Ausnahmefällen zulässig sei, "Erwachsene und voll Geschäftsfähige vor sich selbst zu schützen".

    Union: Maas verschleppt Reform des Prostitutionsgesetzes

    Mehrere Unionspolitiker hatten in den vergangenen Tagen vor allem Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) vorgeworfen, die im Koalitionsvertrag vereinbarte Reform des Prostitutionsgesetzes zu verschleppen. Neben der Anhebung der Altersgrenze soll die Neuregelung auch behördliche Kontrollen erleichtern und es ermöglichen, gegen Freier vorzugehen, die bewusst Zwangslagen von Prostituierten ausnutzen. Vor allem die höhere Altersgrenze stößt auch in der SPD auf Widerstand.

    Vor allem die Prostituiertenverbände sehen hinter den Unions-Plänen die Absicht, die Frauen zu kontrollieren und zu gängeln. Der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen erklärt: "Das Prostitutionsgesetz von 2002 krankte nicht an der grundsätzlichen Richtung, sondern an mangelnder Konsequenz und Umsetzung." dpa/afp

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