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Projekt: Keine Macht der Gewalt

Projekt

Keine Macht der Gewalt

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    „Gewalt und Rassismus haben in der Schule nichts zu suchen.“Schülersprecher Lukas Scherer
    „Gewalt und Rassismus haben in der Schule nichts zu suchen.“Schülersprecher Lukas Scherer

    Mobbing ist an vielen Schulen immer noch ein Tabuthema, weiß Thomas Heidl, Lehrer am Gymnasium Königsbrunn (Landkreis Ausgburg). Er will solche Dinge nicht einfach unter den Tisch kehren: „In der Vergangenheit gab es bei uns zum Beispiel Verstimmungen wegen eines jüdischen Schülers.“ Ein anderer, der sich gerade zu seiner Homosexualität bekannt hatte, sei Opfer von

    Gegen solche Vorfälle will das Gymnasium angehen. Gut sichtbar hängt am Eingang ein großes Schild: „Schule ohne Rassismus –

    „Bei uns soll niemand Angst haben, ausgegrenzt zu werden“, sagt Marie Claire Montin. Die Elftklässlerin hat gemeinsam mit einigen Mitschülern und Lehrer Thomas Heidl das Projekt nach Königsbrunn geholt. „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist vor allem eine Selbstverpflichtung: Mehr als 70 Prozent aller Schüler und Mitarbeiter der Schule müssen erklären, dass sie sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung aktiv einsetzen, bei Konflikten eingreifen und regelmäßig Projekttage veranstalten. In Königsbrunn haben mehr als 1000 Schüler und Lehrer unterschrieben.

    „Wir wollen bei konkreten Problemen helfen und etwas verändern“, sagt Lehrer Heidl, der eine Anti-Mobbig-AG an der Schule ins Leben gerufen hat. Seit das Gymnasium Königsbrunn den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ trägt, habe sich an der Schule einiges verändert, erzählt Schülerin Franziska Löhle, die sich ebenfalls gegen Diskriminierung engagiert: „Das Thema ist präsent, die Schüler sind offener und kommen mit Problemen zu uns.“ Wenn es zwischen zwei Schülern Streitigkeiten gibt, versuchen die Mitglieder der Anti-Mobbing-AG diese zu lösen. „Dabei arbeiten die einzelnen Gruppen in der Schule gut zusammen“, ergänzt die Elftklässlerin Maria Dreisbach.

    Im vergangenen Herbst setzten einige Hundert Schüler ein sichtbares Zeichen: Sie versammelten sich vor Unterrichtsbeginn vor der Schule und formierten Teelichter zum Schriftzug „Gegen Gewalt“. Dazu hatten die Schülersprecher aufgerufen. „Denn Gewalt und Rassismus haben in der Schule nichts zu suchen“, sagt Schülersprecher Lukas Scherer.

    Immer wieder spielt Gewalt eine Rolle am Königsbrunner Gymnasium: Im Mai werden die zehnten Klassen an einer Fortbildung zum Thema Zivilcourage teilnehmen. Dabei sollen sie lernen, wie sie sich in Alltagssituationen am besten verhalten. In der achten Jahrgangsstufe wird das Thema im Religionsunterricht behandelt.

    „Außerdem informieren wir zu Jahresbeginn die neuen Fünftklässler über Mobbing“, erzählt Lehrer Thomas Heidl. „Das ist besonders wichtig“, erklärt Elftklässlerin Maria Dreisbach – denn nur, wenn Schüler darüber Bescheid wüssten, könne sich etwas ändern. Sie hofft, dass es durch die vielen Aktionen irgendwann eine Schule ganz ohne Rassismus und Diskriminierungen geben wird.

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