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Pro-Kommentar: Corona-Tests weiterhin kostenlos? Ja, es ist zu früh für Test-Hürden

Pro-Kommentar

Corona-Tests weiterhin kostenlos? Ja, es ist zu früh für Test-Hürden

Margit Hufnagel
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    Politiker aus unterschiedlichen Parteien diskutieren, ob Coronatests weiterhin kostenlos sein sollen.
    Politiker aus unterschiedlichen Parteien diskutieren, ob Coronatests weiterhin kostenlos sein sollen. Foto: Arne Dedert, dpa

    Diese ganze Pandemie ist eine einzige Zumutung und mit ihr auch das Wissen um die Ungerechtigkeiten, die uns zugemutet werden. Dass sich jene, die sich partout nicht impfen lassen wollen, auf Kosten der Allgemeinheit einen Test bezahlen lassen, um damit eine Kneipe zu besuchen, in den Urlaubsflieger zu steigen oder aufs Festivals zu gehen, gehört definitiv dazu. Verständlich der Ruf, dies ein für alle Mal abzustellen. Und doch wäre es falsch.

    Die Summe für die Gratis-Tests ist gut investiertes Geld

    Denn es sind die Tests, die uns momentan noch einen Überblick über die sich ständig verändernde Lage geben. Je mehr wir testen, umso mehr wissen wir über Corona: Über die Verbreitungswege des Virus, über Mutationen, über Infektionsrisiken. Je höher aber die Zugangsschwelle zu einem Test ist – und Kosten, seien sie auch eher gering, gehören dazu – umso weniger Leute werden sich auch testen lassen. So mag das Gerechtigkeitsgefühl auf den ersten Blick wieder hergestellt sein, doch die Folgewirkung für die Gesellschaft und damit womöglich sogar zukünftige Kosten könnten viel dramatischer sein. Gerade jetzt, da wir uns an einem möglicherweise entscheidenden Punkt in dieser Krise befinden: Nicht umsonst blicken die Ministerpräsidenten mit einer Mischung aus Ratlosigkeit und Sorge auf den Herbst. Die Inzidenz steigt stetig an. Im Blindflug in ein solches Szenario zu steuern, wäre geradezu leichtsinnig. Natürlich, an die Millionen, die der Staat für die Tests in die Hand nimmt, möchte man gar nicht denken. Aber es gibt definitiv schlechter investierte Mittel.

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