Im Streit um die Pro-Erdogan-Demonstration in Köln bestellt das türkische Außenministerium den Gesandten der deutschen Botschaft in Ankara ein. Dies sei für Montagmittag geplant, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus zuverlässiger Quelle in
Die türkische Regierung hatte scharfe Kritik daran geäußert, dass Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sich am Sonntag nicht per Videoleinwand an die Demonstranten in Köln wenden durfte. Erdogans Sprecher Ibrahim Kalin hatte das Verbot durch das Bundesverfassungsgericht inakzeptabel genannt. Kalin hatte eine "befriedigende Erklärung" Deutschlands dafür verlangt.
Nach Erdogans Sprecher Ibrahim Kalin hat auch Justizminister Bekir Bozdag die Entscheidung scharf kritisiert. Das Verbot der Übertragung sei auf "widerrechtliche und unhöfliche Art" erfolgt und eine "Schande" für Demokratie und Recht, schrieb Bozdag am Sonntagabend auf Twitter. Es sei von nun an inakzeptabel, wenn Deutschland gegenüber der Türkei die Begriffe Demokratie, Rechtsstaat, Menschenrechte und Freiheit auch nur in den Mund nehme. Zudem warf der Justizminister
Was die Presse zu der Pro-Erdogan-Demo und dem Streit schreibt
Bis zu 40.000 Deutsch-Türken bei Demo in Köln
Der türkische EU-Minister Ömer Celik kommentierte das Verbot der Zuschaltung ebenfalls auf Twitter und bezeichnete es als "Abweichung von der Meinungsfreiheit und Demokratie". Zuvor hatte bereits Erdogans Sprecher Ibrahim Kalin laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu die Maßnahme als "inakzeptablen Zustand" bezeichnet.
Die Veranstalter der Demonstration in Köln waren gerichtlich gegen das Verbot vorgegangen, am Samstag aber vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert. Nach Angaben der Polizei nahmen am Sonntag 30 000 bis 40 000 Deutschtürken an der Kundgebung teil. Anstelle der geplanten Übertragung einer Erdogan-Rede wurde dabei eine Botschaft des Präsidenten verlesen. dpa/AZ
Pro-Erdogan-Demo sorgt für Ausnahmezustand in Köln