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Pressestimmen zum Papst: "Wer auf Reformen hofft, wird weiter warten müssen"

Pressestimmen zum Papst

"Wer auf Reformen hofft, wird weiter warten müssen"

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    Papst Benedikt XVI. haelt am Sonntag (25.09.11) in Freiburg auf dem Flughafen City-Airport bei einer Messe den paepstlichen Hirtenstab (Ferula).
Foto: Torsten Silz/dapd
    Papst Benedikt XVI. haelt am Sonntag (25.09.11) in Freiburg auf dem Flughafen City-Airport bei einer Messe den paepstlichen Hirtenstab (Ferula). Foto: Torsten Silz/dapd Foto: Torsten Silz

    "Benedikt XVI. hat die Christen in Deutschland besucht. Auf sie zugegangen ist er nicht." Main-Post

    "Eine Kirche darf ihre eigenen Regeln nicht einer säkularen Mehrheit vorschreiben." de Volkskrant (Niederlande)

    "Für Katholiken wie Protestanten, für Gläubige wie Nichtgläubige war dieser Papst-Besuch ein Anstoß zum Nachdenken - über den Sinn des Lebens und die Grundlagen des Zusammenlebens, über die Würde des Menschen und die Ökologie. Denn da sprach kein Frömmler, sondern ein Intellektueller." Bild

    "Der Besuch des Papstes hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits ist Benedikt XVI. eine der weltweit großen Persönlichkeiten, authentisch, intellektuell brillant und bescheiden. Andererseits hält der Papst an einem Theoriegebäude fest, das nur zum Teil auf die Lebenswirklichkeit in Deutschland zutrifft."Neue OZ

    "Die von Benedikt propagierte Distanz zur Welt droht hier in Weltfremdheit umzuschlagen. Eine solche Kirche mag nach innen fest geschlossen stehen, für Nichtchristen und die säkulare Gesellschaft wird sie immer weniger anschlussfähig. Das Gespräch über all das hat der Papst für sachfremd erklärt, ins Läppische gezogen oder komplett verweigert. Ein Stück Autismus. Und das an der Spitze eines Kommunikationsunternehmens. " Kölner Stadtanzeiger

    Ein Brückenschlag ist dem Kirchenoberhaupt nicht gelungen

    "Ein Brückenschlag zur Mehrheit der Katholiken in Deutschland ist dem Kirchenoberhaupt nicht gelungen. Im Gegenteil: Die Rezepte, die Benedikt XVI. einer kränkelnden Kirche verordnet, werden in Deutschland wohl kaum aus der Glaubwürdigkeitskrise führen." Südwest-Presse

    "Die Probleme der Kirche lassen sich natürlich auch in Deutschland nicht innerhalb von drei Tagen lösen, aber Papst Benedikt XVI. hat in etwas mehr als 72 Stunden so viel Inspirierendes gesagt und getan, dass sich unsere westlichen Nachbarn noch lange damit auseinandersetzen werden." Hospodarske Noviny (Prag)

    Kleines Kirchenlexikon

    Apostolische Reise: Die "Dienstreisen" des Papstes außerhalb Italiens werden als Apostolische Reisen bezeichnet. Bei offiziellen Reisen innerhalb Italiens spricht der Vatikan von Pastoralbesuchen. Der Deutschlandbesuch ist die 21. Auslandsreise Benedikts XVI.

    Eucharistiefeier: Höhepunkt einer Eucharistiefeier (von griech. eucharistía = Danksagung) ist die Wandlung von Brot und Wein zu Leib und Blut Christi. Da die Protestanten diese Glaubensüberzeugung nicht teilen, untersagt ihnen die katholische Kirche die Teilnahme an der Heiligen Kommunion, bei der gewandelte Leib Christi meist in Form einer Hostie ausgegeben wird. Papst Benedikt XVI. plant auf seiner Reise öffentliche Eucharistiefeiern in Berlin (Olympiastadion), Erfurt (Domplatz) und Freiburg (Flughafengelände).

    Ökumene: Der Begriff Ökumene stammt aus dem Griechischen (oikouméne = das Bewohnte, die bewohnte Erde) und wird in erster Linie für das Ringen um die Einheit der Christen verwendet. Die moderne ökumenische Bewegung entstand an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Papst Benedikt XVI. trifft sich auf seiner Deutschlandreise im evangelischen Augustinerkloster Erfurt mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland zu einem Gespräch und einem ökumenischen Gottesdienst. In Freiburg steht ein Treffen mit Vertretern der orthodoxen Kirche auf dem Programm.

    Orthodoxe Kirche: Die orthodoxen Kirchen (von altgriech. orthós = richtig, geradlinig und dóxa = Verehrung, Glaube) haben ihre Wurzeln im östlichen Mittelmeerraum und in Süd- und Osteuropa. Mit der römisch-katholischen Kirche besteht eine weitgehende Übereinstimmung in Glaubensfragen. Derzeit gibt es weltweit rund 300.000 Millionen Orthodoxe, in Deutschland rund 1,5 Millionen. Der Papst trifft in Freiburg Vertreter der orthodoxen Kirchen in Deutschland.

    Angelusgebet: "Der Engel des Herrn" (Angelus) ist ein katholisches Gebet, das morgens, mittags und abends gesprochen wird. Der Papst will auf seiner Deutschland-Reise am Samstagnachmittag im Freiburger Münster ein Angelus-Gebet halten.

    Vesper: Die Vesper (von lat. vespera = Abend) ist der abendliche Teil des Stundengebetes der katholischen Kirche und wird in der Regel gegen 18.00 Uhr gebetet. Wichtige Elemente sind die alttestamentarischen Psalmen sowie Gesänge und Lesungen aus dem Neuen Testament. Bei einer Marianischen Vesper, wie sie im Marien-Wallfahrtsort Etzelsbach in Thüringen gefeiert wird, schließt das Gebet mit einem Mariengesang ab.

    Vigil: Die Vigil (von lat. vigilia = Nachtwache) ist ein Teil des katholischen Stundengebets und bezeichnet eine Gebetszeit in der Nacht oder am frühen Morgen. Papst Benedikt XVI. feiert auf seiner Deutschlandreise eine Vigil mit Jugendlichen auf dem Messegelände in Freiburg. Auf den Weltjugendtagen hat der Papst in den vergangenen Jahren regelmäßig die Vigil mit Jugendlichen gebetet, zuletzt am 20. August in Madrid.

    Die Apostolische Nuntiatur: Nuntius ist lateinisch und bedeutet Botschafter. Der Apostolische Nuntius ist der Botschafter des Papstes im jeweiligen Land, in Deutschland ist seit 2007 Nuntius Erzbischof Jean-Claude Périsset. Der Standort ist in Neukölln, Lilienthalstraße, neben St. Johannes-Basilika und Hasenheide.

    "Sollte die Reise des Papstes tatsächlich von historischer Dimension gewesen sein, wäre das für die Ökumene in unserem Land eine mehr als bittere Bilanz."Rheinische Post

    "Viele Gläubige haben den Papstbesuch als ein Fest erlebt. Viele Verantwortliche in den Pfarreien dagegen, Priester wie Laien, resignieren. Für sie hat der Papstbesuch - wie befürchtet - kaum Impulse gebracht. Der 84-Jährige ist ein glänzender Theologe und geistliches Oberhaupt. Die Schritte für notwendige Veränderungen sind von ihm aber nicht zu erwarten." Nordwest-Zeitung

    "Wer auf Reformen hofft, wird weiter warten müssen - bis zum nächsten Papst, vielleicht sogar länger." Stuttgarter Nachrichten

    "Tatsächlich, der Papst mag uns, und wir mögen ihn. Zwar ist mit gegenseitiger Anerkennung noch kein Strukturproblem vom Priestermangel bis zur Stellung der Frauen gelöst. Doch hierüber lässt sich produktiver und toleranter reden, wenn man sich miteinander verbunden fühlt."Berliner Morgenpost

    Benedikt lässt eine verstörte Kirche zurück

    "Noch vor wenigen Tagen herrschte eine regelrechte  Papst-Euphorie in Deutschland. Nun aber, am Ende des viertägigen  Aufenthalts macht sich allenthalben der große Papst-Kater breit." Dresdner Neueste Nachrichten

    "Fazit: Benedikt lässt  eine verstörte Kirche zurück. Er hat es nicht vermocht, nicht einmal  versucht, Spaltungen zu überwinden. Beten allein hilft der Kirche in  dieser Welt nicht. Sie hat handfeste Probleme. Die lassen sich nicht  wegbeten." WAZ

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