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CSU-Parteitag: Pressestimmen: "Gauweiler verkörpert Sehnsucht"

CSU-Parteitag

Pressestimmen: "Gauweiler verkörpert Sehnsucht"

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    Peter Gauweiler.
    Peter Gauweiler. Foto: CHRISTOF STACHE

    Die Pressestimmen zur Nierlage Peter Gauweilers auf dem CSU-Parteitag:

    Frankfurter Rundschau: "Elf Stimmen haben Peter Gauweiler schließlich gefehlt, um Vize-Chef der CSU zu werden. (...) Präsent wird Gauweiler trotzdem sein: Das Ergebnis war knapp. Die Sehnsucht der Partei nach der alten CSU ohne Frauenquoten und mit absoluten Mehrheiten, nach polterndem Eigensinn und nach Absetzen von der Berliner Regierungslinie ist offensichtlich groß." (fr-online.de)

    Financial Times Deutschland: Aber dass er aufgibt mit seiner Euro-Meckerei, darauf dürfen Merkel und Seehofer nicht setzen. Gauweiler ist 62 Jahre alt, seine wechselvolle Politlaufbahn hat ihn frei gemacht. Und der Euro ist schon seit seiner Einführung Gauweilers Lieblingsreizthema. Das verleiht dem rustikalen Raufbold enorme Glaubwürdigkeit. Und Glaubwürdigkeit ist nicht gerade Seehofers Stärke. Und Merkels derzeit auch nicht wirklich – zumindest nicht in ihrer voltenreichen Europapolitik." (ftd.de)

    "CSU muss sich nicht vor Gauweiler fürchten"

    Süddeutsche Zeitung: "Die CSU funktioniert, die CSU regiert, die CSU muss sich vor nichts und erst recht nicht vor einem Peter Gauweiler fürchten. Doch so sehr das der CSU-Spitze gefallen hätte - dieser Parteitag hat eine ganz andere Botschaft. Es ist nicht mehr richtig zu glauben, das Leben, auch das in und mit der CSU, gehe einfach so weiter. Tatsache ist, dass das Treffen von Nürnberg eine Begegnung mit der Sorge und der Ängstlichkeit einer Volkspartei wurde. Die CSU hat nicht ihre Muskeln gezeigt, sondern eine Furcht und eine Vorsicht, wie sie diese Partei selten erlebt hat." (sueddeutsche.de)

    Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: "Gauweiler verkörpert die Sehnsucht nach einer bayerischen Identität, die sich nicht in einem folkloristischen Anstrich erschöpft mit einem Ministerpräsidenten, der vor einem Bierzeltauftritt noch schnell ein Trachtenjäckchen überstreift. Es ist kein sich selbst genügender Regionalismus, der sich mit Gauweiler Bahn zu brechen sucht; nur eine winzige Minderheit der Bayern dürfte dem Irrglauben anhängen, dass das Land als eine Art weiß-blaue Schweiz in Europa besser aufgehoben wäre als in der Bundesrepublik und der EU. Der gebürtige Münchner Gauweiler, protestantischer Christ, strahlt eine Weltläufigkeit und Urbanität aus, die zur Tradition seiner Partei passt, sich nicht auf eine Existenz als bloße Regionalpartei verengen zu lassen." (faz.net/sonntagszeitung)

    Die Welt: "Drohungen und Schmeicheleien haben das Duell aber nicht entschieden. Das Ergebnis macht vor allem deutlich, dass das Gestern, die Sehnsucht nach der alten Selbstherrlichkeit, die CSU zwar ein paar Wochen lang berauschen kann, sie sich aber am Ende mittlerweile lieber von kühler Berechnung als vom Bauchgefühl leiten lässt." (welt.de)

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