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Pressestimmen: "Ein Urteil, das grausam ist": Kükenschreddern bleibt erlaubt

Pressestimmen

"Ein Urteil, das grausam ist": Kükenschreddern bleibt erlaubt

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    Ein männliches Hühner-Küken. Die Tiere werden millionenfach getötet.
    Ein männliches Hühner-Küken. Die Tiere werden millionenfach getötet. Foto: Peter Endig (dpa)

    Kommentar in der Augsburger Allgemeinen: Ein Urteil, das grausam ist Das Urteil ist schwer zu ertragen: Dass in Detuschland jedes Jahr fast 50 Millionen männlicher Küken geschreddert oder vergast werden, weil sie für die Eierproduktion nicht taugen - und das auch noch mit Tierschutzgesetz vereinbar sein soll, ist ein Unding. Denn es unterstützt ein System, in dem Lebenwesen, die keinen Profit bringen, getötet werden dürfen.

    Kommentar in der Süddeutschen Zeitung: Kükenschreddern - Symptom eines ethisch kranken Systems Denn wer ist letztendlich verantwortlich für die Produktion von billigsten Eiern und billigstem Hühnerfleisch? Die Gerichte, die Politik, die Hühnerindustrie? Als das Bundesverfassungsgericht 1999 zu den Legebatterien urteilte, stellte der damalige bayerische Landwirtschaftsminister Josef Miller lapidar fest: "80 Prozent der Verbraucher sind gegen die Käfighaltung, aber 80 Prozent der Verbraucher kaufen Eier aus Käfighaltung." Leicht abgewandelt gilt diese Einschätzung noch heute.

    Kommentar des Kölner Stadtanzeigers: Eine bittere Niederlage für den TierschutzWie verfilzte  Tennisbälle rutschen die geschlüpften Küken über ein Laufband, bevor sie auf barbarische Weise entweder bei lebendigem Leib wahlweise geschreddert oder vergast werden. Eine übliche Praxis. (...) Letztlich kann auch der Konsument nicht von seiner Verantwortung entbunden werden:  Wer immer nur das billigste Ei vom Discounter kauft, braucht sich nicht zu wundern, wenn  kleine Brütereien zu Methoden greifen müssen, die den Tierschutz war nicht rechtlich, aber ethisch-moralisch verletzen. Mittlerweile gibt es Initiativen von Haltern, die auch männliche Küken aufziehen oder Eier von  Zweitnutzungshühnern verkaufen. Das ist teurer und kostet Zeit. Ja, Nachhaltigkeit tut weh, das sollte es uns aber wert sein.

    Beitrag von n-tv: Frisch gesschlüpft in den Schredder - Wie männliche Küken getötet werden (...) Eine von Forschern der Universitäten Dresden und Leipzig entwickelte Methode soll der Kükentötung ein Ende bereiten: Mit einer bestimmten Technik lässt sich dem befruchteten Hühnerei die Information entlocken, ob es sich um ein Männchen oder ein Weibchen handeln wird. Das Projekt zur "spektroskopischen Geschlechtsbestimmung" ist weit fortgeschritten, aber noch nicht reif für den Massenbetrieb. Es wird vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördert.

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