Bei der Stimmauszählung zur Präsidentschaftswahl in Russland hat es nach Einschätzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in jedem dritten Wahllokal Unstimmigkeiten gegeben. In einem Drittel der
Putins Herausforderer bei unter 20 Prozent
Der bisherige Regierungschef Wladimir Putin hatte bei der Wahl am Sonntag nach Angaben der Wahlkommission fast 64 Prozent der Stimmen erhalten. Seine vier Herausforderer landeten weit abgeschlagen bei unter 20 Prozent. Putin will im Mai seine dritte Amtszeit als Präsident antreten.
Angeblich Urnen mit gefälschten Stimmzetteln gefüllt
Am Sonntag waren tausende Verstöße gegen das Wahlrecht gemeldet worden. Bis zum Abend wurden allein auf der von der Opposition eingerichteten Internetseite control2012.ru 5758 Verstöße registriert. Sie verzeichnete insbesondere 131 Fälle, in denen Urnen mit gefälschten Stimmzetteln gefüllt wurden, sowie 327 Fälle, in denen große Gruppen von Wählern zur Abstimmung gebracht wurden. Die Wahlkommission wies die Vorwürfe der Manipulation zurück.
Zahlreiche Proteste für ein "Russland ohne Putin"
Bereits die Parlamentswahlen im Dezember, bei der Putins Partei Einiges Russland die absolute Mehrheit gewann, waren von zahlreichen Fälschungsvorwürfen überschattet worden. Seither bildete sich eine beispiellose Protestbewegung gegen die russische Führung. Auch am Montag wollten in Moskau wieder zehntausende Menschen für ein "Russland ohne Putin" auf die Straßen gehen. Die Regierungsgegner kündigten Massenproteste gegen das aus ihrer Sicht "unehrliche Ergebnis" an.
Wie mehrere Medien berichten, ist für Montagnachmittag eine Großdemonstration in der Nähe des Moskauer Kreml geplant. Einer der Anführer wird von dem Nachrichtensende N24 zitiert: "Er hat uns den Krieg erklärt. Das hat zur Folge, dass die Abneigung gegen ihn wächst." afp, dpa, AZ