Syriens Präsident Baschar al-Assad und seine Frau Asma sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Beiden gehe es gesundheitlich aber gut, teilte das syrische Präsidialamt am Montag mit.
Der Staatschef und seine Frau hätten "leichte Symptome" verspürt und sich daraufhin PCR-Tests unterzogen. Das Paar werde sich für zwei bis drei Wochen in häusliche Quarantäne begeben und die Arbeit von dort fortsetzen.
Über gesundheitliche Beschwerden des 55 Jahre alten Präsidenten war zuletzt nichts bekannt. Im August hatte er eine Rede im Parlament allerdings wegen eines leicht abgesenkten Blutdrucks für einige Minuten unterbrechen müssen, setzte diese dann aber fort, wie es von Seiten der Regierung seinerzeit hieß. Asma al-Assad war 2018 an Brustkrebs erkrankt, aber den Angaben zufolge erfolgreich behandelt worden. Das Paar hat drei gemeinsame Kinder.
In Syrien wurden seit Beginn der Pandemie vor gut einem Jahr mehr als 15 000 Corona-Infektionen und 1000 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus gemeldet. Wegen begrenzter Testmöglichkeiten wird aber vermutet, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher liegen könnte. Der stellvertretende UN-Nothilfekoordinator Ramesh Rajasingham hatte im August von sich füllenden Krankenhäusern sowie einer steigenden Zahl an Todesanzeigen und Beerdigungen gesprochen - alles mögliche Hinweise auf eine "weit höhere Zahl" an Corona-Fällen im Land.
Hilfsorganisationen warnen, dass Corona zunehmend um sich greift, vor allem in Nordwesten des Landes. Nur etwa die Hälfte aller Krankenhäuser in Syrien sind voll im Einsatz, viele weitere sind zerstört, geschlossen oder arbeiten wegen eines Mangels an Personal, Ausrüstung und Medikamenten nur teilweise.
Assad hatte die Macht in Syrien im Jahr 2000 von seinem Vater Hafis im Alter von damals 34 Jahren übernommen. Im März 2011 kam es zu Protesten gegen seine Führung, die gewaltsam niedergeschlagen wurden. Der Konflikt entwickelte sich zum Bürgerkrieg. Mit Hilfe Russlands und des Irans konnte die Regierung die größten Teile Syriens wieder einnehmen, aber der Staat ist in mehrere Gebiete geteilt mit ausländischen Soldaten im Land. Eine politische Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht.
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