Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Porträt: Ursula von der Leyen: Die Alleskönnerin

Porträt

Ursula von der Leyen: Die Alleskönnerin

    • |
    CDU-Politikerin Ursula von der Leyen wird Bundesverteidigungsministerin.
    CDU-Politikerin Ursula von der Leyen wird Bundesverteidigungsministerin. Foto: Paul Zinken, dpa

    Der letzte Bundesminister, der aus seinem Amt direkt auf den Kanzlersessel wechselte, hieß Helmut Schmidt. Er war Verteidigungsminister unter Willy Brandt gewesen, später Finanzminister. Was das mit Ursula von der Leyen zu tun hat? Nun ja, ihr werden immer wieder Ambitionen nachgesagt, Angela Merkel beerben zu können. Jetzt wird sie Deutschlands erste Verteidigungsministerin. Wenn die CDU-Politikerin auch auf diesem Posten, der als einer der schwierigsten im Kabinett gilt, bestehen kann, ist ihr alles zuzutrauen.

    Militär längst keine Männerdomäne mehr

    Ihr Wechsel ins Verteidigungsressort gilt als eine der Überraschungen in der neuen Regierung, wobei in Europa die Übergabe des militärischen Oberbefehls in Frauenhand längst keine Sensation mehr ist. Die Finnen haben es 1990 mit Elisabeth Rehn vorgemacht, in Frankreich folgte später Michèle Alliot-Marie, um nur zwei Beispiele zu nennen. Auf Ministertagungen wird von der Leyen schon bald ihre aktuellen Kolleginnen aus den Niederlanden und aus Schweden kennenlernen. Die Schwedin Karin Enström hat sogar eine Offizierslaufbahn absolviert, was dokumentiert, dass das Militär keine Männerdomäne mehr ist.

    Sozialpolitisches Profil

    Nun also Ursula von der Leyen, die sich als Familienministerin mit dem Kita-Ausbau herumgeschlagen und zuletzt als Arbeitsministerin die Hartz-IV-Regelungen verwaltet hat. Schlagzeilen machte sie mit ihren Vorstößen zur Sperrung von Internetseiten mit kinderpornografischem Inhalt. Als Arbeitsministerin agierte sie eher unauffällig. Große arbeitsmarktpolitische Umwälzungen werden mit ihrem Namen kaum verbunden.

    Von der Leyen hat internationale Erfahrung

    Ihr neues Amt ist internationaler angelegt, was der 55-jährigen Ärztin mit Lebensstationen in Brüssel und Kalifornien durchaus entgegenkommen würde. In

    Allzweckwaffe der CDU

    Christian Wulff holte die politische Seiteneinsteigerin 2003 als Gesundheitsministerin in die niedersächsische Landesregierung. Nur zweieinhalb Jahre später folgte der rasante Karriereschub ins Bundeskabinett. Dort interessierte die Öffentlichkeit zuerst mehr als ihre politische Kompetenz, wie sie Ministeramt und Familie mit sieben Kindern unter einen Hut bringt. Inzwischen ist sie so etwas wie eine Allzweckwaffe der CDU, die sich traut, zu fast allen politischen Themen öffentlich ihre Meinung zu sagen. Da hat sie was mit Helmut Schmidt gemeinsam.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden