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Porträt: Oprah Winfrey - die erste afroamerikanische US-Präsidentschaftskandidatin?

Porträt

Oprah Winfrey - die erste afroamerikanische US-Präsidentschaftskandidatin?

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    Die US-Moderatorin Oprah Winfrey sorgte mit ihrer flammenden Rede bei den Golden Globes für Aufsehen.
    Die US-Moderatorin Oprah Winfrey sorgte mit ihrer flammenden Rede bei den Golden Globes für Aufsehen. Foto: Kevin Sullivan, dpa

    War das der Moment, der aus einer Talkmasterin eine US-Präsidentschaftskandidatin machen könnte? War das der „Obama-Moment“ für Oprah Winfrey? Es war im Jahr 2004, als der spätere US-Präsident Barack Obama mit einer Ansprache über die Verbundenheit aller Amerikaner über Parteigrenzen hinweg das Fundament für seine Karriere legte. Hat es ihm Winfrey nun gleichgetan mit ihrer Rede über die Hoffnung auf eine Welt ohne Diskriminierung bei der Verleihung der Golden Globes am Sonntag in Los Angeles?

    In nur neun Minuten hat die 63-jährige kinderlose Talkshow-Moderatorin und milliardenschwere Medienunternehmerin das politische Amerika aufgemischt. Über die Frage, ob Winfrey bei der Präsidentschaftswahl 2020 gegen Amtsinhaber Donald Trump antritt, wird ernsthaft diskutiert.

    Winfrey ist die bekannteste Afroamerikanerin der USA neben Michelle Obama und Popstar Beyoncé und hat ihre märchenhafte Karriere vor allem ihrem Ruf als „TV-Beichtmutter der Nation“ zu verdanken. In ihrer „Oprah Winfrey Show“, die seit 1986 täglich nachmittags ausgestrahlt wurde, ging es tränenreich und sehr persönlich zu.

    So räumte sie offen ihre Fresssucht ein. Sie gilt als „emotional“ und „versöhnend“. Wörter, die auch auf ihre Rede bei der Golden-Globe-Gala, bei der sie für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde, passen. Dabei sprach Winfrey über ihre Kindheit. Sie wurde als uneheliches Kind eines Soldaten und einer minderjährigen Putzfrau in Kosciusko im US-Bundesstaat Mississippi geboren und wuchs bis zu ihrem sechsten Lebensjahr bei ihrer Großmutter auf. Sie sei so arm gewesen, dass sie Kleider aus Kartoffelsäcken getragen habe, sagte sie.

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    Und sprach über die Afroamerikanerin Rosa Parks, die Heldin der Bürgerrechtsbewegung in den USA. Sprach unter dem Jubel des Saal-Publikums davon, dass „ein neuer Tag am Horizont“ anbreche. Sprach in Anspielung auf die #MeToo-Bewegung um Macht(-missbrauch) von einer „Zeit, in der niemand jemals wieder ,ich auch‘ sagen“ müsse.

    Oprah Winfrey war neun Jahre alt, als sie das erste Mal sexuell missbraucht wurde. Später, als sie bei ihrer Mutter lebte, riss sie aus. Mit 14 wurde sie schwanger, ihr Baby starb kurz nach der Geburt. Vor diesem Hintergrund beeindruckte ihre Rede besonders, die bislang alleine auf Youtube mehr als 3,5 Millionen Mal angeklickt wurde, und Winfrey zur Hoffnungsträgerin der Trump-Gegner machte.

    Winfrey, die erste US-Präsidentin? Sie äußerte sich nicht dazu. Ihr langjähriger Lebensgefährte, Sportmarketing-Manager Stedman Graham, sagte der Los Angeles Times, sie werde „absolut“ antreten. Wenn die Leute es denn wollten. (AZ/wida)

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