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Porträt Mitt Romney: Der Millionär

Porträt Mitt Romney

Der Millionär

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    Mitt Romney präsentiert sich als der Mann, der die amerikanische Wirtschaft aus dem Tal führen kann. Foto: Tannen Maury/Archiv dpa
    Mitt Romney präsentiert sich als der Mann, der die amerikanische Wirtschaft aus dem Tal führen kann. Foto: Tannen Maury/Archiv dpa

    Die Auseinandersetzung mit den Konkurrenten hat er erst in Florida richtig aufgenommen. Über das nötige Geld für den Wahlkampf verfügt er ja. Romneys Privatvermögen wird auf 250 Millionen Dollar geschätzt. Der 64-Jährige, der 2008 bei der Kandidatenkür noch John McCain unterlag, tritt als Experte für Wirtschaft und Verwaltung an; zwei Felder, auf denen Barack Obama in der Krise verwundbar scheint.

    Nach dem Abschluss in Betriebswirtschaft und Jura an der Elite-Universität Harvard macht Romney zunächst beim Finanzinvestor Bain Capital Karriere. Als die Winterspiele von Salt Lake City 2002 im Vorfeld zum Desaster zu werden drohen, springt er ein und führt das Projekt zum Erfolg. 2003 bis 2007 amtiert er als Gouverneur im Ostküstenstaat Massachusetts und leistet mit einem von Demokraten dominierten Parlament anerkannt gute Arbeit. Noch vor Obama gelingt ihm dort auch eine Reform des Gesundheitssystems, an der sich der spätere Präsident stark orientiert.

    Unter dem Druck der Partei, die Obamas Gesundheitsreform kippen will, distanziert sich Romney heute von diesem Projekt. Für den Geschmack der Konservativen hat er aber seine Meinungen zur Einwanderung, zu Schusswaffen, zur Abtreibung und zu den Rettungsschirmen für Banken und Autoindustrie zu oft geändert. Die Vorwürfe haben einen Hintergrund: Romneys Vater George, einst Gouverneur von Michigan, war ein eingefleischt moderater Republikaner, Sohn Mitt selbst begann seine politische Karriere am linken Rand der Partei.

    Evangelikale stören sich am Mormonentum des fünffachen Familienvaters, der in den 60ern zweieinhalb Jahre als Missionar in Frankreich gearbeitet hat. Das Buhlen um die Basis fällt dem wenig emotionalen Romney schwer: Um seinen immensen Reichtum vergessen zu machen, tritt er zu wenig volkstümlich auf. Stattdessen bietet er auf offener Bühne eine Wette um 10000 Dollar an und bezeichnet Vortragshonorare von 370000 Dollar als „nicht viel“.

    Prächtige Vorlagen für die Konkurrenz, zumal Romney auch noch einen ermäßigten Steuersatz zahlt, weil er hauptsächlich von Zinsen lebt. Dass einer, der ständig vor dem lähmenden Einfluss europäischer Ideologie warnt, auf dem Alten Kontinent diverse Konten unterhält, macht ihn auch nicht glaubwürdiger.

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