Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Porträt: Ist diese Frau Trumps Lieblingsgegnerin?

Porträt

Ist diese Frau Trumps Lieblingsgegnerin?

    • |
    Elizabeth Warren, demokratische US-Senatorin, spricht bei einer Veranstaltung am Manchester Community College.
    Elizabeth Warren, demokratische US-Senatorin, spricht bei einer Veranstaltung am Manchester Community College. Foto: Michael Dwyer/AP/ (dpa)

    Vor kurzem fand ein Video große Aufmerksamkeit, in dem Elizabeth Warren eine Wahlveranstaltung betrat. Das wäre nichts Besonderes. Die Demokratin bewirbt sich immerhin als US-Präsidentschaftskandidatin. Doch in dem Video kommt sie nicht einfach an – sie rennt in die Menschenmenge, schneller als eine Frau, die unbedingt einen Flieger erwischen müsste, und so begeistert wie jemand, der vor lauter Energie gar nicht weiß, wohin damit.

    Elizabeth Warren ist ein Energiebündel - und Donald Trumps Lieblingsgegnerin

    Energiebündel: Das beschreibt die Politikerin ziemlich gut. Denn zwar hat die 70-Jährige einen staatstragenden Lebenslauf – sie vertritt den wohlhabenden Uni-Standort Massachusetts als Senatorin, sie wirkte lange als Professorin an der Harvard Law School, der vielleicht besten Rechtsfakultät der Vereinigten Staaten. Doch Warren versteht sich als Kämpferin, gerade für den kleinen Mann oder die kleine Frau. Denn sie ist zwar weit oben angekommen im Establishment, aber sie kennt einfache Verhältnisse.

    Warren wuchs in Oklahoma City auf, ihr Vater war Hausmeister, er erlitt einen Herzinfarkt, als sie zwölf Jahre alt war. Die Tochter musste mitarbeiten, das Geld war eigentlich immer knapp. Entsprechend links ist Warrens politische Agenda. Sie hat dem Großkapital und der Wall Street den Kampf angesagt, die – anders als die gebeutelte Mittelklasse – die Weltfinanzkrise glimpflich überstanden, obwohl sie an deren Ausbruch große Mitschuld trugen.

    Warum Elizabeth Warren sich manchmal selbst im Weg steht

    Manchmal steht der Demokratin ihr eigener Furor karrieretechnisch im Wege. Barack Obama etwa ließ sich zwar von Warren eine Verbraucherschutzbehörde für Finanzprodukte entwerfen, aber zur Chefin machte er sie nicht. Der Widerstand der Bankenlobby war zu groß. Beides erklärt die Anziehungskraft und zugleich die Achillesferse der Kandidatin Warren. Gerade jüngere und weibliche Demokraten setzen auf sie, die ihnen so viel entschlossener vorkommt als der 76 Jahre alte Ex-Vizepräsident Joe Biden. In Umfragen liegt sie nur knapp hinter ihm.

    Doch zugleich ängstigt Demokraten der Gedanke, sie könnten ein zweites Mal gegen Trump verlieren. Und Wählbarkeit ist ein ganz wichtiger Faktor bei der Kandidatenkür.

    Es zeichnet sich ab, dass Warren Trumps Lieblingsgegnerin sein könnte. Er hat für sie schon gefunden, was im vorigen Wahlkampf seine Spezialität war: böse, aber irgendwie treffende Spitznamen. „Fake Pocahontas“ nennt Trump Warren, weil sie bei einer Unibewerbung mal angegeben hat, indianische Vorfahren zu haben. Das ist unverschämt – aber auch effektiv. Trump zeigte damit: Er hält Warren im

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden