Manchmal kommt er daher, als hätte er eine Bohnenstange verschluckt – kerzengerade, stocksteif, erkennbar angespannt und noch größer erscheinend als die 1,96 Meter, die er ohnehin misst. Mit tiefer Stimme und entschlossener Miene verkündet er dann in sorgsam vorbereiteten, scharf geschliffenen Sätzen, wo der Hase hinzulaufen hat. An dem denkwürdigen Montag vor zwei Wochen, als die CSU der CDU im Ringen um die Kanzlerkandidatur der Union den Fehdehandschuh hinwarf, klang das so: „Heute ist nicht der Tag der Entscheidung, sondern der Beginn der Debatte“, donnerte Markus Blume. Derart apodiktische, keinen Widerspruch duldende Ansagen zu formulieren gehört zu den Kernaufgaben eines CSU-Generalsekretärs. Er muss, wenn es ernst wird, den „aggressiv leader“, den „Frontmann fürs Grobe“ geben. Einer seiner bekanntesten Vorgänger, der spätere CSU-Chef Edmund Stoiber, hat in diesem Amt als „blondes Fallbeil“ die Benchmark gesetzt.
Porträt