SPD und Grüne haben sich nach Angaben der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagausgabe) auf Joachim Gauck als Kandidaten für das Bundespräsidentenamt verständigt.
DDR-Bürger Joachim Gauck wurde 1940 in Rostock geboren. Dort studierte er Theologie und wurde dann Pfarrer in Ostdeutschland.
Widerstand Als sich in der DDR Ende der achtziger Jahre Widerstandsgruppen formierten, wurde Gauck Mitbegründer und Sprecher des "Neuen Forums". Er leitete unter anderem Gottesdienste und führte Großdemonstrationen an. Mittlerweile ist Gauck Vorsitzender des Vereins "Gegen Vergessen - für Demokratie".
Karriere Nach der Auflösung der DDR war Gauck zehn Jahre lang Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes (Stasi) der DDR. Er leitete die Behörde bis zum Jahr 2000. Noch heute sagen manche "Gauck-Behörde", obwohl die nun seit zehn Jahren von Marianne Birthler geleitet wird. Seit 2005 ist Gauck Ehrendoktor der Augsburger Universität.
Privat: Gauck ist Vater von vier Kindern und mehrfacher Großvater.
Autor Gauck hat mehrere Bücher veröffentlicht. Sein neuestes heißt "Sommer im Winter - Frühling im Herbst". Dem stets korrekt gekleideten Gauck fliegen viele Sympathien zu. Als er damit auf Lesereise war, freute er sich über das Interesse. "Ich habe nur aufmerksame Zuhörer, ich kenne nichts anderes", sagt der frühere Seelsorger.
Die Kanzlerin über Gauck: Joachim Gauck ist "wortmächtig", wie Bundeskanzlerin Angela Merkel dem früheren DDR- Bürgerrechtler bescheinigt. Als Gauck im Januar 70 Jahre alt wurde, kam die Kanzlerin selbst und und würdigte ihn als "Versöhner, Einheitsstifter und Mahner".
Zitate: Gaucks große Anliegen sind "Gerechtigkeit in der Gesellschaft" und die innere Einheit. Er appelliert an die Menschen, sich nicht zurückziehen, sondern aktiv ihre Rechte wahrzunehmen.
AZ