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Porträt: Elke Büdenbender: Das ist Deutschlands neue First Lady

Porträt

Elke Büdenbender: Das ist Deutschlands neue First Lady

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    Elke Büdenbender begleitete ihren Mann zur Wahl.
    Elke Büdenbender begleitete ihren Mann zur Wahl. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Es war im Jahr 2010, als Frank-Walter Steinmeier seiner Frau einen der größten Liebesbeweise machte, den man sich nur vorstellen kann: Elke Büdenbender ist damals schwer nierenkrank, ihr Zustand hat sich rapide verschlechtert. Nur ein Spenderorgan kann ihr helfen. Doch die Warteliste für eine neue Niere ist lang. Der künftige Bundespräsident fasst einen Entschluss. Er spendet eine seiner eigenen Nieren. Er rettet ihr das Leben.

    Das ist eine der wenigen Geschichten, die über Elke Büdenbender bekannt sind. Denn die 55-Jährige, selbst SPD-Mitglied, drängt sich nicht in den Vordergrund – auch nicht an dem Tag, an dem ihr Mann zum deutschen Staatsoberhaupt gewählt wird. Im schlichten und eleganten Kostüm verfolgt die nächste First Lady der Republik die Wahl des Bundespräsidenten. Auf der Besuchertribüne des Reichstags wirkt die Richterin recht entspannt. Dann das Ergebnis: 931 Stimmen für Frank-Walter Steinmeier. Für den Mann, den sie vor rund 22 Jahren geheiratet hat (Lesen Sie hier unseren Liveticker nach: So lief die Wahl von Steinmeier zum Bundespräsidenten)

    Elke Büdenbender war die Erste in ihrer Familie, die ein Studium absolvierte

    Es ist der Moment, in dem Elke Büdenbender sich von ihrem Platz erhebt und dahin geht, wo sie wohl die nächsten fünf Jahre bleiben wird: auf die große Bühne. „Ich bin noch ganz gerührt und ich bin auch stolz“, sagt Büdenbender wenig später. „Und ich bemühe mich dann auch, der Aufgabe gerecht zu werden.“ In ihrer Familie war Elke Büdenbender die Erste, die ein Studium absolviert hat. Ihre Mutter war Hauswirtschaftslehrerin, der Vater Tischler im nordrhein-westfälischen Siegerland. Die Tochter entschied sich für Jura.

    Ob sie in ihrer neuen Rolle weiter als Richterin am Berliner Verwaltungsgericht arbeiten würde, ließ die Frau mit dem braunen Kurzhaarschnitt lange offen. Sie musste sich schon einmal mit der Frage befassen. 2009 war das, Steinmeier war als Kanzlerkandidat auf Wahlkampftour – und Elke Büdenbender sagte ganz klar: „Ich will Richterin bleiben, wenn mein Mann Kanzler wird.“

    Welche Schwerpunkte, Büdenbender als First Lady setzen möchte, ist noch unklar

    Diesmal hat sie sich anders entschieden. Wie der Spiegel berichtet, habe es am Gericht Zweifel gegeben, ob die Arbeit mit der Rolle als First Lady vereinbar sei. Denn Büdenbender urteilt unter anderem in Asylverfahren. Auch Gespräche mit ihrer Vorgängerin Daniela Schadt hätten sie dazu bewogen, die Robe beiseitezulegen. Schadt hatte sich in ihrer Amtszeit besonders für die Bedürfnisse von Kindern eingesetzt.

    Welche Schwerpunkte Büdenbender setzen wird, hat sie noch nicht festgelegt. Sicher ist, dass sie kaum Zeit für ihr Hobby, das Mountainbike-Fahren, haben wird. Ihre zweite Leidenschaft ist die Pflege ihres Gartens in Berlin-Zehlendorf, wo sie und Steinmeier mit Tochter Merit leben, die 1996 zur Welt kam.

    „Ich könnte es ohne dich nicht machen“, sagte Frank-Walter Steinmeier vor der Wahl zu seiner Frau. Was diese Frau ausmacht, hat der Welt zufolge Gerhard Schröder in nur sechs Worten zusammengefasst: „Klasse Frau, selbstbewusst, intelligent, einfach toll.“ sari/dpa

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