Der gemeinsame Kampf gegen die Stasi und die aufregende Pionierzeit in der „Gauck-Behörde“ schmiedete die beiden zusammen, auch wenn sich zwischenzeitlich ihre Lebenswege getrennt hatten. Glich sie anfangs eher einer engen Vater-Sohn-Beziehung, reifte sie, Gill wurde im Laufe der Zeit zu einem Vertrauten Gaucks, einem Bruder im Geiste und Berater.
Nun hat der 72-jährige Präsidentschaftskandidat seinen mittlerweile 45-jährigen Ziehsohn in seine Mannschaft geholt, die ihm bis zur Wahl am 18. März zur Seite steht, alles spricht dafür, dass der Jurist in Diensten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nach der Wahl als Chef des Bundespräsidialamtes und somit als protokollarisch ranghöchster Staatssekretär Deutschlands ins Schloss Bellevue einziehen wird.
David Gill, in Herrnhut im sächsischen Dreiländereck geboren, ist ein Kind des früheren Bischofs der
Gill kann sich sicher sein, dass Gauck auf ihn hört. Schon vor 20 Jahren, verriet er einmal, sei sein damaliger Chef einer gewesen, „der Rat suchte“. Und das habe sich bis heute nicht geändert. Martin Ferber