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Porträt: Daniela Schadt: Wer ist die Frau an Gaucks Seite?

Porträt

Daniela Schadt: Wer ist die Frau an Gaucks Seite?

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    Die Frau an Joachim Gaucks Seite: Daniela Schadt wird Deutschlands neue First Lady.
    Die Frau an Joachim Gaucks Seite: Daniela Schadt wird Deutschlands neue First Lady. Foto: dpa

    First Lady im Schloss Bellevue? Noch vor wenigen Tagen nannte das Daniela Schadt eine abwegige Vorstellung. Die temperamentvolle Lebenspartnerin von Joachim Gauck lachte solche Spekulationen einfach weg. Nun könnte sich das Leben der Leitenden Politikredakteurin bei der Nürnberger Zeitung grundlegend und schnell ändern. Schließlich soll "Der Jochen", wie die 52-Jährige gern sagt, am 18. März zum Bundespräsidenten gewählt werden.

    Schadt nahm sich für erste Kandidatur extra Urlaub

    Engagiert unterstützte die 20 Jahre jüngere Schadt schon die erste Kandidatur von Gauck im Jahr 2010, sie nahm sich extra Urlaub. Und sie zeigte sich geradezu begeistert von den gesellschaftlichen Debatten, die der frühere DDR-Bürgerrechtler auslöste. Dass Gauck dann im dritten Wahlgang scheiterte, nahm die leidenschaftliche Radlerin lächelnd und fast ein bisschen erleichtert auf.

    Derzeit ist die 52-Jährige mit den graugrünen Augen abgetaucht. In ihrer Redaktion herrscht eine Mischung aus Stolz und Bedauern, eine kompetente und angenehme Kollegin zu verlieren. Ihre sprachlich durchgestylten Kommentare haben eine große Leser-Fangemeinde, ihre Texte seien pfiffig und analytisch, heißt es in der Redaktion. Ihr wird hintersinniger Humor bescheinigt und die Fähigkeit, herzlich zu lachen.

    Als "sehr gelungene Ost-West-Verbindung" beschrieb Schadt ihre Beziehung zu Gauck. Die geborene Hessin aus Hanau hatte Gauck bei einem Vortrag in Nürnberg kennengelernt, wo sie als Journalistin im Einsatz war. "Das war so interessant, da musste nochmal drüber diskutiert werden", beschrieb die studierte Germanistin die Anfänge.

    Seit zwölf Jahren mit Joachim Gauk liiert

    Das Leben der Daniela Schadt

    Damiela Schadt wurde am 3. Januar 1960 in Hanau geboren.

    Schadt legte 1978 an der Karl-Rehbein-Schule in Hanau das Abitur ab und studierte im Anschluss in Frankfurt am Main Germanistik, Politik und französische Literatur.

    1985 kam sie als Redakteurin zur Nürnberger Zeitung, wo sie derzeit Ressortleiterin der Innenpolitik ist.

    Bei einem seiner Vorträge in Nürnberg lernte sie Joachim Gauck, damals Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, kennen.

    Seit 2000 führen Schadt und Gauck eine Beziehung; auf dem Papier besteht allerdings noch Gaucks Ehe mit seiner Frau Gerhild.

    Ehrenamtlich nimmt sie im Nürnberger Presseclub die Aufgabe der Beisitzerin im Vorstand wahr.

    Die Hessin ist ein sportbegeisterter Fußballfan. Selbst spielte sie früher Volleyball.

    Schadt sagt von sich, sie sei bodenständig und könne gut Fisch in Weißweinsoße mit Zwiebeln und Tomaten zubereiten.

    Seit nunmehr zwölf Jahren sind die beiden ein Paar - ohne Trauschein und pendelnd zwischen Berlin und Nürnberg. Gauck, der sich nach dem Mauerfall von seiner Frau und der Mutter seiner vier Kinder trennte, ist nicht geschieden. Schon 2010 hatte Gauck über eine Hochzeit nachgedacht - falls er Staatsoberhaupt wird. Aus der Fernbeziehung könnte eine Nahbeziehung werden, sagte er damals. Nun ist alles wieder auf Anfang.

    An ihrem Partner schätzt Schadt vor allem seinen Mut und seine Begeisterungsfähigkeit. "Herz und Verstand sind in einer Balance, ohne dass der Verstand zu kurz kommt." Sie bedauert, dass sie "den Gauck" zu Ostzeiten nicht ein einziges Mal als Pfarrer von der Kanzel erlebt hat.

    Eine sportbegeisterte ehemalige Volleyballerin

    Schadt sagt von sich, sie sei bodenständig und könne gut Fisch in Weißweinsoße mit Zwiebeln und Tomaten zubereiten. Mit Gauck teile sie die Fußballleidenschaft, verriet die sportbegeisterte frühere Volleyballerin.

    Wie wird eine solch vielseitige und eigenständige Frau ihre Rolle als First Lady ausfüllen? Dass sie an der Seite des 72-jährigen Gauck künftig lediglich als Schirmherrin von Stiftungen auftritt, können sich viele aus ihrem Umfeld nicht so recht vorstellen. (daam, dpa)

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