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Porträt: Alexander Van der Bellen: Vom Wissenschaftler zum Präsidentschaftskandidaten

Porträt

Alexander Van der Bellen: Vom Wissenschaftler zum Präsidentschaftskandidaten

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    Alexander Van der Bellen trat in der Wahl zum Bundespräsidenten in Österreich gegen Norbert Hofer an.
    Alexander Van der Bellen trat in der Wahl zum Bundespräsidenten in Österreich gegen Norbert Hofer an. Foto: Florian Wieser (dpa)

    Er ist ein Migranten-Kind. Als Sohn einer Familie mit estnischen und russischen Wurzeln, die im Zweiten Weltkrieg vor den Russen ins Deutsche Reich flüchtete, wurde Alexander Van der Bellen 1944 in Wien geboren. Seine Kindheit verbrachte der 72-Jährige im Tiroler Kaunertal und in Innsbruck.

    In Österreich machte der Mann, der sehr bedächtig spricht und sehr besonnen wirkt, Karriere als Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Innsbruck, wo er zuvor Volkswirtschaft studiert hatte. 

    Wahl in Österreich: Van der Bellen entschied sich erst spät für Politik

    Erst spät entschied sich der zweifache Vater für eine Laufbahn in der Politik. Die Besetzung der Hainburger Au von linken Aktivisten, die ein Wasserkraftwerk an der Donau verhindern wollten, wurde 1984 zum politischen Wendepunkt für Van der Bellen. Zu dem Zeitpunkt noch Mitglied der Sozialdemokraten, entschied er sich, zu den Grünen zu wechseln. 1994 zog er schließlich ins Parlament ein und wurde bald danach für elf Jahre Parteichef. Er schaffte es, die zerrissenen Grünen zu einen und zu ersten Erfolgen zu führen.

    Seine Kandidatur für die Wahl des Bundespräsidenten gab der 72-Jährige im Januar bekannt. Er trat als Unabhängiger an, wurde aber von den Grünen unterstützt.

    Alexander Van der Bellen will für Stärkung der EU kämpfen

    Van der Bellen will seine Rolle als Bundespräsident zurückhaltend auslegen. Er ist glühender Anhänger eines multikulturellen, toleranten Europas und will für den Erhalt und die Stärkung der Union kämpfen. In der Flüchtlingskrise plädiert der 72-Jährige für eine humanitäre Haltung. Platz für Wirtschaftsmigranten gebe es nach seiner Aussage allerdings nicht mehr.

    Für Aufregung sorgte der Van der Bellen mit der Ankündigung, die Rechtspopulisten der FPÖ nicht mit der Regierungsbildung zu beauftragen, auch wenn sie nach der nächsten Wahl stimmenstärkste Partei werden würde.

    Seine Botschaft kommt vor allem in den großen Städten an, auf dem Land ist er eher unbeliebt. Daher versuchte er zuletzt, volkstümlicher zu erscheinen und kaufte sich ein neues Trachten-Sakko. AZ, dpa

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