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Porträt: Alan Dershowitz ist Donald Trumps härtester Mann

Porträt

Alan Dershowitz ist Donald Trumps härtester Mann

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    US-Staranwalt Alan Dershowitz gehört zum Verteidigerteam im Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump.
    US-Staranwalt Alan Dershowitz gehört zum Verteidigerteam im Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump. Foto: Richard Drew, dpa

    Wer als Student an der Harvard Law School denkt, er könne in einer Vorlesung weit hinten im Hörsaal vor sich hin dösen, hat die Rechnung ohne das sokratische Prinzip der Jura-Kaderschmiede gemacht. Denn deren Lehrkräfte sind angehalten, die Studenten in Zwiegespräche zu verwickeln, wie es einst Philosoph Sokrates mit seinen Anhängern tat. Und steht dann vorne am Pult Alan Dershowitz, 81, Professor für Strafrecht, kann es passieren, dass er die ganz heißen Themen immer wieder bei den Studierenden hinterfragt: Warum eigentlich Sex mit Jugendlichen verboten sei, immerhin hätten viele Teenager ja ganz freiwillig Sex? Oder ob bei Vergewaltigungsvorwürfen etwa ein genetisches Gesetz existiere, dass die Frau immer die Wahrheit sage, der Mann stets lüge?

    Trumps Anwalt Alan Dershowitz holte schon O. J. Simpson aus dem Knast

    Dershowitz ist ein brillanter Jurist, das ließ ihn in Harvard Karriere machen, wo der Sohn orthodoxer Juden aus Brooklyn schon mit Ende 20 Professor wurde. Zudem wurde er einer der gefragtesten Strafverteidiger, der O. J. Simpson aus dem Knast paukte, Mike Tyson betreute oder einen dänisch-britischen Adeligen vor der Verurteilung wegen des angeblichen Giftmordes an dessen schwerreichen Frau rettete – und nun zu Donald Trumps Rechtsteam gegen eine Amtsenthebung gehört. Doch stets war Dershowitz auch höchst polarisierend, schon weil er keine öffentliche Kontroverse scheut. So kokettiert der Jurist gerne, wer für Freiheit kämpfe, käme halt nicht drum herum, häufiger auch mal echte Schurken zu verteidigen.

    Zudem suchte der Mann aus einfachen Verhältnissen gerne die Nähe der Reichen und Mächtigen, etwa des berüchtigten – und gerade in der Haft verstorbenen – Sex-Serientäters Jeffrey Epstein. Dershowitz verteidigte diesen nicht nur, er gehörte auch zu Epsteins Freundeskreis, angeblich aus Faszination von den brillanten Ideen des Millionärs. Aber die vielen jungen Mädchen in dessen Umfeld können ihm kaum entgangen sein. Eines von Epsteins Opfern behauptete, auch Dershowitz habe sich an ihr vergangen. Der Verteidiger schlug massiv zurück, er bezeichnete seine Anklägerin mehr oder weniger als Prostituierte und verwies auf seinen Ruf als Familienmensch, mit (zweiter) Frau und drei Kindern.

    Dershowitz verteidigte Trump, um wieder ins Fernsehen zu kommen

    „Attackieren, attackieren, attackieren“ – diese Devise hat der Jurist mit Donald Trump gemein. Auch die Liebe zur Eigen-PR teilen beide, Dershowitz war lange TV-Dauergast und veröffentlichte zahllose Bücher: Getreu seinem Motto, habe man nicht die Fakten oder das Recht auf seiner Seite, müsse man eben die öffentliche Meinung gewinnen.

    Als Dershowitzs Karriere in den vergangenen Jahren ins Stocken geriet, merkte er, dass öffentliche Trump-Verteidigung wieder TV-Auftritte einbringt. Doch die Meinung über sich hat er damit offenbar nicht gedreht, das renommierte Magazin New Yorker nannte Dershowitz gerade „des Teufels Anwalt“.

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