Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Polizeikommissar suspendiert: Salafist hatte wohl Zugriff auf Geheimpapiere

Polizeikommissar suspendiert

Salafist hatte wohl Zugriff auf Geheimpapiere

    • |
    Das Werk «Smell» - eine  mit Jasminblüten bestickte Salafisten-Flagge. Foto: Annette Reuther dpa
    Das Werk «Smell» - eine mit Jasminblüten bestickte Salafisten-Flagge. Foto: Annette Reuther dpa

    Die Polizei in Nordrhein-Westfalen sieht sich Vorwürfen ausgesetzt. Ein mutmaßlicher Salafist soll als Polizist Zugriff auf geheime Dokumente des Landesverfassungsschuztes gehabt haben. Der 31-jährige mutmaßliche Anhänger der radikalislamischen Westdeutsche Allgemeine Zeitung am Samstag berichtet, ist der Polizeikommissar inzwischen vom Dienst suspendiert.

    Hatte Salafist Zugriff auch Geheimdokumente?

    Das ist Salafismus

    Salafisten wollen Staat, Rechtsordnung und Gesellschaft nach mittelalterlichen Regeln umgestalten. Sie sehen sich als Verfechter eines unverfälschten Islams, lehnen Reformen ab und betreiben die Errichtung eines islamistischen Gottesstaates.

    Das Bundesamt für Verfassungsschutz bezifferte die Zahl radikal-islamistischer Salafisten in Deutschland bis Ende Oktober 2016 auf 9200. Es radikalisieren sich dabei immer mehr junge Menschen.

    Motor der Radikalisierung ist oft das Internet. Eine autoritäre Erziehung, innerfamiliäre Gewalt und soziale Unsicherheit verstärken Studien zufolge die Bereitschaft junger Menschen, selbst gewalttätig zu werden und sich von Islamisten vereinnahmen zu lassen.

    "Extremisten haben bei Polizei und Verfassungsschutz nichts  verloren", zitierte die "WAZ" NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD).  Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, werde der Polizist entlassen.  Im Ministerium wird der Fall laut "WAZ" als "sehr ernst"  eingestuft. Auch Essens Polizeipräsidentin Stephania  Fischer-Weinsziehr sagte dem Blatt zufolge, sie rechne mit der  Entlassung des Mannes aus dem Beamtenverhältnis.

    Auswirkungen auf Sicherheit geprüft

    Das NRW-Innenministerium prüft dem Bericht zufolge, ob die  internen Kenntnisse des Mannes Auswirkungen auf die öffentliche  Sicherheit haben könnten und ob konkrete Gegenmaßnahmen  erforderlich seien. Die Verbindungen des Polizisten zu den  Salafisten seien erst aufgeflogen, als er Infostände angemeldet  habe, auf denen auch salafistische Hetzschriften auslagen. Später  sei gegen ihn ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Dem Mann  wird vorgeworfen, die islamische Scharia über die freiheitlich  demokratische Grundordnung zu stellen. afp/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden