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Politiker gehen auf Distanz: Nebeneinkünfte-Debatte: Steinbrück weiter im Kreuzfeuer

Politiker gehen auf Distanz

Nebeneinkünfte-Debatte: Steinbrück weiter im Kreuzfeuer

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    SPD-Kanzlerkandidat sieht sich in der Debatte um seine Nebeneinkünfte weiterhin mit viel Kritik konfrontiert.
    SPD-Kanzlerkandidat sieht sich in der Debatte um seine Nebeneinkünfte weiterhin mit viel Kritik konfrontiert. Foto: Tim Brakemeier/Archiv dpa

    Unionsfraktionschef Volker Kauder  hat in der Debatte um die Nebeneinkünfte von SPD-Kanzlerkandidat  Peer SteinbrückSteinbrück noch einmal nachgelegt. "Es ist unsere Aufgabe, den  Menschen die Politik zu erklären. Das sollte aber nicht extra  honoriert werden, schon gar nicht in dieser Höhe", sagte Kauder am Freitag gegenüber Spiegel Online. Zuvor hatten sich auch einige Politiker der Grünen kritisch zu Steinbrück geäußert.

    Steinbrück erhielt 25.000 Euro von den Stadtwerken Bochum

    Kauder sagte, er selbst habe in seinem ganzen Leben für Vorträge  kein Honorar verlangt. "Ich werde bei meiner Linie bleiben",  kündigte er weiter an. Der CDU-Politiker bezeichnete es besonders als abwegig, dass die Stadtwerke Bochum als kommunales Unternehmen Steinbrück ein 25.000-Euro-Honorar gezahlt hatten. Steinbrück hatte am Donnerstag angekündigt, er wolle das Geld entgegen seiner ursprünglichen Absicht nun für gemeinnützige Zwecke spenden.

    Grünen-Politiker sind besorgt über Steinbrück-Debatte

    Das ist Peer Steinbrück

    Mit Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat zieht die SPD in den Wahlkampf.

    Lange Zeit war unklar, ob Steinbrück, Steinmeier oder Gabriel SPD-Kanzlerkandidat wird.

    Peer Steinbrück ist 1947 in Hamburg geboren.

    Steinbrück war von 2002 bis 2005 Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen.

    Von 2005 bis 2009 war Peer Steinbrück Bundesminister der Finanzen und stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender.

    Peer Steinbrück ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages

    Steinbrück hatte Volkswirtschaft und Soziologie in Kiel studiert.

    Gleich nach seinem Studium arbeitete Steinbrück in mehreren Bundesministerien.

    Er war als Hilfsreferent im Kanzleramt von Helmut Schmidt tätig.

    Später wurde er Büroleiter des Ministerpräsidenten Johannes Rau.

    Am 6. November 2002 wurde Steinbrück zum Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen gewählt.

    Im Herbst 2012 geht Steinbrück als Kanzlerkandidat für die SPD ins Rennen.

    Im September 2013 unterliegt er bei der Bundestagswahl klar Angela Merkel. Kurz darauf kündigt er an, keine Spitzenämter mehr antreten zu wollen.

    Mehrere Grünen-Politiker äußerten sich besorgt über die Debatte um Steinbrück. "Solch ein Anfang macht es schwierig", sagte  Fraktionsvize Ekin Deligöz der Süddeutschen Zeitung vom Freitag. Die SPD müsse nun ihre Strategie ändern, "die ja in vergangenen  Wahlkämpfen immer darin bestand, vor allem auf eine Person zu setzen".

    Sina Doughan, Sprecherin der Grünen Jugend, sagte der SZ:  "Soziale Gerechtigkeit wird im nächsten Jahr ein wichtiges Thema."  In diesem Zusammenhang sei es "schon schwierig, wenn Peer Steinbrück sich die ganze Zeit bereichert und Geld in die eigene Tasche schiebt".

    SPD-Chef Gabriel: Debatte ist "sehr heuchlerisch"

    Rückendeckung erhielt Steinbrück erneut von SPD-Chef Sigmar Gabriel. Die Gegner der SPD versuchten, "mit möglichst viel Schmutz  auf Steinbrück zu werfen, in der Hoffnung, dass möglichst viel  davon hängen bleibt", sagte Gabriel der Zeitung Die Welt. Die Debatte um die Nebeneinkünfte des  Kanzlerkandidaten kritisierte er als "sehr heuchlerisch".

    Steinbrück steht seit Wochen wegen seiner Nebeneinkünfte in der  Kritik. Insgesamt soll er laut Medienberichten seit dem Jahr 2009  Nebeneinkünfte von rund zwei Millionen Euro erzielt haben; davon  veröffentlichte er bisher 1,25 Millionen Euro aus  Vortragshonoraren. Am Donnerstag waren SPD und Grüne im Bundestag  mit einem Vorstoß für eine verpflichtende betragsgenaue Offenlegung  von Nebeneinkünften der Abgeordneten am Widerstand von Union und  FDP gescheitert. afp

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