Die Direktorin der Akademie für politische Bildung in Tutzing Ursula Münch hält durch die Maskenaffäre einen langfristigen Schaden für die CSU und auch die CDU für möglich. „Die derzeitige Kombination aus der Bereitschaft mehrerer Abgeordneter, sich persönlich an der Krise zu bereichern sowie dem staatlichen Missmanagement bei der Corona-Bekämpfung birgt für die gesamte Union toxisches Potential“, sagte die Politikwissenschaftlerin unserer Redaktion. Zwar werde die Affäre selbst irgendwann in Vergessenheit geraten. „Dennoch könnte der vor allem aus Sicht der CSU, aber natürlich auch der CDU, fatale öffentliche Eindruck bestehen bleiben, die Wirtschaftskompetenz von CDU/CSU äußere sich vor allem in der Aufgeschlossenheit einzelner Abgeordneter gegenüber lukrativen Nebeneinkünften“, sagte Münch.
Maskenaffäre während Corona: "Manches hat man gutgeheißen"
„Ich sehe das Problem darin, dass man so manches nicht nur hingenommen, sondern womöglich auch gutgeheißen hat – zum Beispiel den Karrierismus, der in der Jungen Union sehr verbreitet ist“, erklärt die Politikexpertin. „Zudem hat die CSU ihre eigenen Leitlinien nicht ernst genug genommen“, betonte Münch. „Es genügt eben nicht, einen Verhaltenskodex zu verankern. Man muss ihn auch kontinuierlich durchsetzen – auch gegen Widerstände.“
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