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Plagiatsaffäre: Annette Schavan: Claudia Roth legt ihr Rücktritt nahe

Plagiatsaffäre

Annette Schavan: Claudia Roth legt ihr Rücktritt nahe

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    Grünen-Chefin Claudia Roth hat Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU, Foto) den Rücktritt nahegelegt, sollte sich der Plagiatsverdacht bei ihrer Promotion bestätigen.
    Grünen-Chefin Claudia Roth hat Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU, Foto) den Rücktritt nahegelegt, sollte sich der Plagiatsverdacht bei ihrer Promotion bestätigen. Foto: dpa

    Grünen-Chefin Claudia Roth hat Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) den Rücktritt nahegelegt, sollte sich der Plagiatsverdacht bei ihrer Promotion bestätigen. "Sollten sich die Vorwürfe als zutreffend erweisen, frage ich mich, wie ausgerechnet die für Wissenschaft und Forschung zuständige Ministerin ihr Amt noch glaubwürdig ausüben will", sagte Roth dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag). Allein der Verdacht einer wissentlichen Täuschung wiege angesichts der Vorbildfunktion schwer.

    Annette Schavan: Claudia Roth legt ihr Rücktritt nahe

    Schavan müsse "die von ihr selbst gesteckten Maßstäbe und die Kriterien seriöser Forschung besonders penibel erfüllen". Am Wochenende war ein Gutachten bekanntgeworden, in dem der Vorsitzende des zuständigen Promotionsausschusses der Universität Düsseldorf laut Medienberichten eine Täuschungsabsicht bei der 32 Jahre alten Doktorarbeit der CDU-Ministerin feststellt. Schavan selbst wies den Täuschungsvorwurf in Interviews zurück und besteht auf einer Anhörung.

    Schavan will Stellungnahme schicken

    Nach Informationen der "Bild"-Zeitung vom Dienstag will die Ministerin dazu nicht selbst erscheinen, sondern eine schriftliche Stellungnahme schicken. Schavans Doktorvater, der Pädagogikprofessor Gerhard Wehle, nahm die Ministerin in Schutz. "Die Arbeit entsprach absolut dem wissenschaftlichen Standard", sagte der 88-Jährige der "Rheinischen Post" (Dienstag). Er habe Schavan als "ehrlichen Menschen" kennengelernt.

    "Wie kann man eine Arbeit über das Gewissen schreiben und dabei täuschen?", fragte er. Das Gutachten kenne er nicht, die Universität Düsseldorf habe bisher nicht mit ihm gesprochen. Auch mehrere führende Forscher kritisierten den Verlauf des Plagiatsverfahrens und das Gutachten. Der Präsident der Humboldt-Stiftung, Helmut Schwarz, sagte der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag), es sei skandalös, dass die Öffentlichkeit vor der Betroffenen von den schwerwiegenden Vorwürfen erfahren habe.

    "Es gab schwere Fehler"

    "Es gab schwere Fehler in dem Verfahren - die Universität sollte nun eine zweite Person bitten, die Vorwürfe sachlich zu prüfen", forderte er. Der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Matthias Kleiner, sagte dem Blatt, er sei "schon irritiert, dass in einem strikt vertraulichen, personenbezogenen Verfahren ein Gutachten an die Öffentlichkeit gerät, noch dazu bevor es von dem zuständigen Gremium bewertet wurde". Jürgen Mlynek, Chef der Helmholtz-Gemeinschaft, zeigte sich "verwundert, dass die Arbeit offenbar nur von einem Hochschullehrer geprüft wurde". (dpa, AZ)

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