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Piraten-Chef: Aufnahme von geläuterten Rechten prinzipiell möglich

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Piraten-Chef: Aufnahme von geläuterten Rechten prinzipiell möglich

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    Piratenpartei-Chef Sebastian Nerz hält die Aufnahme von geläuterten Ex-Nazis in seine Partei prinzipiell für möglich.
    Piratenpartei-Chef Sebastian Nerz hält die Aufnahme von geläuterten Ex-Nazis in seine Partei prinzipiell für möglich. Foto: dpa

    Piratenpartei-Vorsitzender Sebastian Nerz hält die Aufnahme von geläuterten Rechtsextremisten in seine Partei prinzipiell für möglich. "Wenn es um den Beitritt ehemaliger NPD-Mitglieder geht, dann muss man sich den Einzelfall anschauen", sagte Nerz der "Stuttgarter Zeitung".

    Piratenpartei-Chef: Infiltrierung ausgeschlossen

    Piraten-Chef Nerz sagte: "Wenn es jemand ist, der sich begründet und nachvollziehbar von seiner Vergangenheit gelöst hat, dann sehe ich keinen Grund, ihn nicht aufzunehmen."  Eine Infiltrierung der Piraten durch Rechtsextremisten halte er aber für ausgeschlossen, "dafür ist unsere Arbeitsstruktur viel zu transparent".

    Piraten: "Nicht auf dem rechten Auge blind"

    Die Piratenpartei sei nicht auf dem rechten Auge blind, betonte Nerz, sie habe sich aber im Umgang mit dem Thema Rechtsextremismus "unerfahren" gezeigt. "Es gibt viele Piraten, die sich nicht bewusst machen, wie wichtig und gleichzeitig emotional das Thema ist", sagte Nerz. "Wir haben als Partei zu lange diskutiert, wo die Grenzen der Meinungsfreiheit im Bereich Rechtsextremismus sein müssen. Dadurch entstand der Eindruck, dass wir rechtsextreme Äußerungen selbst hinnehmen." (dpa, AZ)

    Die Ziele der Piratenpartei

    "Mehr Demokratie wagen!" ist nach eigenen Angaben ein Leitgedanke der Piraten. "Unsere innerparteilichen Strukturen sind basisdemokratisch. Auch gesellschaftlich wollen wir Veränderungen hin zu mehr Mitbestimmung und Bürgerbeteiligung erreichen."

    "Die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation sind aus der modernen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken und müssen auch durch staatliches Handeln sichergestellt und sogar gefördert werden", heißt es zum Thema digitale Gesellschaft.

    Zum Thema Umwelt: "Die Piratenpartei steht für Nachhaltigkeit. Deshalb wollen wir so handeln, dass auch in Zukunft die Grundlagen für eine würdige Existenz in Freiheit vorhanden sind. Voraussetzung dafür ist ein transparenter und verantwortungsvoller Umgang mit den natürlichen Ressourcen."

    Die Forderung einer transparenten Politik statt eines gläsernen Bürgers ist nach eigener Aussage Kernbestandteil der politischen Arbeit der Piraten. "Einzig die Piratenpartei handelt jedoch auch entsprechend: Vorstandssitzungen, Fraktionssitzungen oder auch Kontostände der Gliederungen sind prinzipiell öffentlich", schreibt die Partei auf ihrer Internetseite.

    Der freie Zugang zu Bildung zählt zu den Gründungsthemen der Piraten: "Im Unterschied zu den etablierten Parteien wollen wir den Prozess des Lernens jedoch an die individuellen Fähigkeiten anpassen." Das Motto der Piraten lautet: "Lernziele statt Lehrpläne!"

    Patente auf Software und Gene lehnt die Partei ab: "Im Wandel vom Industriezeitalter zum Informationszeitalter entwickeln sich die weltweit herrschenden Patentregelungen teilweise vom Innovationsanreiz zum Innovationshemmnis."

    Drogenpolitik müsste nach Ansicht der Piraten eigentlich "Suchtvermeidungspolitik" heißen. Ihr Ansatz ist, durch die Legalisierung von Drogen zu einem verantwortungsvollem Umgang mit Rauschmitteln zu gelangen. Die gegenwärtige Praxis sei bestimmt durch Ignoranz medizinischer und gesellschaftlicher Fakten. Sie trage dem Ziel der Suchtvermeidung keine Rechnung und sei gescheitert.

    Die Piratenpartei ist davon überzeugt, dass ein fahrscheinfreier ÖPNV nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch für die Wirtschaft langfristig einen Gewinn darstellt. Sie fordert eine Machbarkeitsanalyse.

    Gefordert wird auch eine Reform des Urheberrechts: "Die derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen im Bereich des Urheberrechts beschränken das Potential der aktuellen Entwicklung, da sie auf einem veralteten Verständnis von so genanntem ´geistigem Eigentum` basieren, welches der angestrebten Wissens- oder Informationsgesellschaft entgegen steht."

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