Der allgemeine Mangel an Pflegekräften trifft viele Kliniken, die Frühchen und kranke Neugeborenen behandeln. "Es ist ein bundesweites Problem", sagte die Präsidentin der Gesellschaft für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin, Ursula Felderhoff-Müser. Hintergrund sei auch die schwindende Attraktivität des Berufes, vor allem wegen der schlechten Bezahlung.
Zuletzt hatte die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) berichtet, dass sie allein in diesem Jahr 298 schwerkranke Kinder aus anderen Häusern nicht aufnehmen konnte, weil es nicht genug Intensivpflegekräfte gibt.
60.000 Kinder im Jahr werden in Deutschland zu früh geboren
Felderhoff-Müser plädiert für eine bessere finanziellen Vergütung der Fälle innerhalb der gesamten Kinderheilkunde und Geburtshilfe. "Diese Strukturprobleme müssen politisch gelöst werden", sagte die Präsidentin der Fachgesellschaft, die auch Direktorin der Klinik für Kinderheilkunde am Universitätsklinikum Essen ist.
Bundesweit werden jährlich etwa 60.000 Babys zu früh geboren. Sie sind die größte Kinderpatientengruppe. Am Welt-Frühgeborenen-Tag an diesem Samstag (17.11.) soll auf die besondere Situation dieser Mädchen und Jungen sowie ihrer Familien aufmerksam gemacht werden. (dpa)