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Peking: Am Ohr der Kanzlerin: Jan Hecker, Botschafter in China, ist gestorben

Peking

Am Ohr der Kanzlerin: Jan Hecker, Botschafter in China, ist gestorben

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    Jan Hecker, damals Außenpolitischer Berater von Bundeskanzlerin Merkel, im Kanzleramt. Der deutsche Botschafter in China ist zwei Wochen nach Amtsantritt tot.
    Jan Hecker, damals Außenpolitischer Berater von Bundeskanzlerin Merkel, im Kanzleramt. Der deutsche Botschafter in China ist zwei Wochen nach Amtsantritt tot. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Es waren sehr große Fußstapfen, in die Jan Hecker treten musste, als er im Oktober 2017 außenpolitischer Berater von Kanzlerin Angela Merkel wurde. Vor ihm hatte Christoph Heusgen diesen einflussreichen Posten im Kanzleramt bekleidet und die Frage der Beobachter im politischen Berlin war, ob Hecker dessen international über alle Maßen anerkannte Arbeit würde fortsetzen können. Hecker konnte.  Erst vor kurzem wechselte er als Botschafter nach China. Dort starb er im Alter von 54 Jahren, wie das Auswärtige Amt am Montag mitteilte.

    Jan Hecker war vor seinem Wechsel nach China seit 2017 Leiter der Abteilung Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik im im Bundeskanzleramt.
    Jan Hecker war vor seinem Wechsel nach China seit 2017 Leiter der Abteilung Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik im im Bundeskanzleramt. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Jan Hecker hatte Botschafter-Posten in China erst im August übernommen

    Hecker konnte schnell auf ein ähnlich großes Netzwerk wie Heusgen zurückgreifen. Kein ganz unwichtiger Aspekt für seine Arbeit als außen- und sicherheitspolitischer Berater der Kanzlerin. Wenn sich irgendwo auf der Welt wieder ein neuer Konflikt auftat, wenn Merkel auf Reisen ging, war Heckers Expertise gefragt. Er begleitete die Kanzlerin auf ihren vielen Auslandsbesuchen und nahm die Umstände - kaum Schlaf, viel Arbeit, begleitet von oft heftigen Zeitumstellungen und Klimawechseln – ohne Anzeichen von Müdigkeit oder Konzentrationsschwäche hin. Selbst nach einem 20-Stunden-Tag behielt der gebürtige Kieler sein leicht spitzbübisches Lächeln im Gesicht.

    Für die Aufgabe an Merkels Seite hatte er sich unter anderem durch Studienaufenthalte und Abschlüsse Freiburg, Grenoble, Göttingen und Cambridge qualifiziert. 1999 kam er ins Bundesinnenministerium, war nach mehreren Karriereschritten ab 2011 Richter am Bundesverwaltungsgericht. 2015 wechselte er ins Kanzleramt und leitete dort in schwierigen innenpolitischen Zeiten den Koordinierungsstab Flüchtlingspolitik. 2017 machte Merkel ihn zu ihrem Berater.

    Bundeskanzlerin Angela Merkel trauert voll Dankbarkeit um Jan Hecker

    Vom Tod ihres langjährigen Mitarbeiters zeigte sich die Bundeskanzlerin zutiefst erschüttert. „Ich trauere um einen hochgeschätzten langjährigen Berater von tiefer Menschlichkeit und herausragender Fachkenntnis“, erklärte Merkel. Sie denke „voller Dankbarkeit an unsere Zusammenarbeit und bin froh, mit ihm über Jahre so eng verbunden gewesen zu sein.“

    Erst im August hatte er der verheiratete Vater von drei Kindern den Posten in Peking übernommen. Über die Umstände seines Todes wurde nichts bekannt. Eine Außenamts-Sprecherin erklärte, es gebe keine Hinweise, dass der Tod in Zusammenhang mit Heckers politischer Funktion stehe.

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